Uuuuh, Anja, ich glaube, ich habe keine gute Nachricht für dich...
Ich habe mich heute Nacht ein bisschen mit der Panaschierung (als Teil-Albinismus sozusagen) und ihrer Vererblichkeit beschäftigt, dazu auch im amerikanischen Web ein bisschen die Erfahrungsberichte überflogen und bin zu folgenden Erkenntnissen gelangt:
Die Panaschierung folgt dem Muster einer matroklinen Vererbung, d.h. der gescheckte Phänotyp (das Aussehen) wird ausschließlich durch den Phänotyp der Mutter festgelegt, da diese die Plastiden (auch die Chlorophyll-losen) als extrachromosomale Elemente in die Fortpflanzung einbringt. Für diese ist in den Kampfschwimmern des Vaters neben der chromosomalen DNA kein Platz mehr, da Spermien grundsätzlich nach dem "Mindest-Anforderungs-Prinzip" angelegt sind.
Das würde folgerichtig bedeuten, dass einem Züchter eine panaschierte Vaterpflanze überhaupt nichts nutzt und deine vom Verkäufer mit VARIEGATED als Besonderheit beworbenen Kreuzungen in Anführungszeichen "ad absurdum" geführt wären.
Im Grunde genommen deckungsgleich mit diesem Recherche-Ergebnis sind auch die leider nur verstreut aber immerhin hier und da vorhandenen Erfahrungs-Berichte aus dem amerikanischen Web: Die größte Wahrscheinlichkeit, panaschierte Nachkommen aus einer Kreuzung zu erhalten, soll man wohl dann haben, wenn erstens die Mutterpflanze panaschiert ist, sich die Panaschierung zweitens auch noch über den Blütenstängel erstreckt (was wohl scheinbar nicht selbstverständlich ist...?) und drittens am besten auch noch die Samenkapseln selber erfasst, eigentlich ganz logisch. Ich würde daraus aber auch schlussfolgern, dass unter dieser Voraussetzung eine zusätzliche Möglichkeit zur Entstehung eines Albinismus gegeben ist, der sich vom genetischen Albinismus lediglich durch den Punkt, an dem die lebenserhaltende Stoffwechselkaskade unterbrochen wird, unterscheidet.