#1

Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 00:14
von Candyhunter (gelöscht)
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Dieses Statement von Anja hat mich auf den Gedanken gebracht, die folgende Fragestellung einmal zur Diskussion in den Raum zu werfen:

Zitat von butterfly
...es sollte vor der Bestäubung kein Regen auf die Narbe kommen, damit diese klebrige Flüssigkeit darauf erhalten bleibt... es hatten fast alle Züchter in Deutschland wegen des vielen Regen erheblich weniger Saatgut...


Welche Bedeutung hat das Narbensekret für einen Bestäubungs-Erfolg tatsächlich?

Ich habe gelegentlich davon gehört und im Net gelesen, dass der Schlüssel für eine erfolgreiche Bestäubung u.a. im Narbensekret liegen soll, jenem Tropfen, der nach Austritt aus der Griffelspitze die Empfängnisbereitschaft der Taglilienblüte signalisiert, und zwar für den Zeitraum des Vorhandenseins jener feucht-klebrigen Substanz auf der Narbe. Daraus ergibt sich konsequenterweise die Schlussfolgerung, dass sowohl Regen (= Abwaschen) als auch starke Bestrahlung durch Sonne (= Austrocknen) äußerst kontraproduktiv für einen Kreuzungserfolg sind, was zumindest u.a. den Misserfolg vieler Kreuzungsexperimente in Sommern wie zum Beispiel 2007 erklären könnte.

Ich kann das alles nicht bestätigen, denn ich habe selbst noch nie auf die Präsenz des Sekrets geachtet und immer bestäubt, wann es mir gerade in den Tagesablauf gepasst hat, morgens, mittags, abends, nach Regen oder auch Grillphase während der Mittagszeit und bin mit der Samenausbeute bisher immer zufrieden gewesen.

Verlängertes Anfängerglück? Oder wird hier vielleicht doch nur eine natürliche Gegebenheit, welche fortpflanzungstechnisch den Sinn und Zweck hat, den äußerst flüchtigen Kontakt mit "mit Pollen geschmückten Insekten" in seiner Effizienz zu steigern, überbewertet?

Was meint ihr? Was sind eure Erfahrungen?
zuletzt bearbeitet 04.02.2008 01:46 | nach oben springen

#2

Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 22:30
von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge
Ich denke schon, dass das Narbensekret einen Sinn und Zweck hat. Einige Züchter bestäuben auch gar nicht erst, wenn dieser Tropfen nicht vorhanden ist.

Ab Mittag findet man oftmals nur noch trockene Narben vor und die meisten Züchter schreiben ja auch, dass man vorher bestäuben soll, weil dann die Erfolgsquote am Höchsten ist. Viele haben jahrelange Erfahrung und von daher gehe ich schon davon aus, dass sie wissen, wann man am besten seine Bienchenrunde dreht.
zuletzt bearbeitet 05.02.2008 13:49 | nach oben springen

#3

RE: Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 16:18
von Candyhunter (gelöscht)
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Also ehe hier Missverständnisse aufkommen, sage ich es lieber noch dazu:

Ich wollte im Eingangspost nicht den Eindruck erwecken, dass das alles Quatsch ist, was andere erzählen, denn die von dir genannten Gegebenheiten sind auch mir durchaus bekannt, nur kann ich sie eben aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, weil meine Ergebnisse bisher eher den Schluss zulassen, dass es nicht so wichtig ist, ob ein Sekret-Tropfen vorhanden ist oder nicht, solange die Pollenauflage dick genug ist.

Möglicherweise ist es tatsächlich so, dass die Kreuzungs-Effizienz durch die Präsenz von Feuchtigkeit auf der Griffelspitze gesteigert wird, was aber nicht heißt, dass es nicht auch ohne funktionieren kann.

In diesem Punkte verstehe ich die von dir angeführten Züchter ehrlich gesagt nicht.
zuletzt bearbeitet 05.02.2008 13:42 | nach oben springen

#4

RE: Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 22:34
von Christine • Supermoderatorin | 4.125 Beiträge
Kennt ihr Hemeromanen das mit dem Tropfen Zuckerwasser nicht?
zuletzt bearbeitet 05.02.2008 14:06 | nach oben springen

#5

RE: Sämlinge butterfly

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 22:39
von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge
Nein???

Ich habe nur diesen Sommer erfahren, daß man das Narbensekret normaler Lilien für die Hems benutzen kann. Aber noch habe ich keine Lilien, die habe ich ja alle wegen dem Hähnchen entsorgt... dumm gelaufen.
zuletzt bearbeitet 04.02.2008 09:53 | nach oben springen

#6

RE: Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 22:43
von Christine • Supermoderatorin | 4.125 Beiträge
Zuckerlösung:
6 Teelöffel Zucker auf eine Tasse Wasser.
Mit der Pipette einen Minitropfen davon auf die Narbe streichen.
Ca 1 Min. trocknen lassen, dann Pollen auftragen.
zuletzt bearbeitet 05.02.2008 14:06 | nach oben springen

#7

RE: Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 22:47
von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge
Und das funktioniert? Machst du das bei den Clivien? *was es so alles gibt - staun*
zuletzt bearbeitet 05.02.2008 14:07 | nach oben springen

#8

RE: Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 22:50
von Christine • Supermoderatorin | 4.125 Beiträge
ja, mache ich.
Wenn die Narbe verwachsen ist, kann man sie wegschneiden und die Lösung auf den Stumpf geben, funktioniert!
Bei einer schon trocknen Narbe geht das auch problemlos.
zuletzt bearbeitet 05.02.2008 14:07 | nach oben springen

#9

RE: Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 22:54
von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge
Das werde ich mal ausprobieren!
Und kann mich dann nächstes Jahr vor Samen nicht retten....
zuletzt bearbeitet 05.02.2008 14:07 | nach oben springen

#10

RE: Bedeutung des Narbensekrets?

in Vermehrung & Zucht 25.11.2007 23:00
von rosetom • Kompostverteiler | 480 Beiträge
Das sollte, hüstel, äh, ... kein Problem sein!
zuletzt bearbeitet 05.02.2008 14:07 | nach oben springen





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