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#11
von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 13.03.2008 02:07von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Ein Nachtrag sei mir bitte noch erlaubt:
Das Schaf Dolly war geklont, ein Warmblütermeristem, neue Eizelle, alte Erbinformation, also ein besserer Steckling des Altschafes.
Alles ging gut, nur der Alterungsprozess der Zellen wurde auch weitergegeben und Dolly lebte ihr Leben im Zeitraffer.
Das ist nur als erklärendes Beispiel geschrieben.
Das Schaf Dolly war geklont, ein Warmblütermeristem, neue Eizelle, alte Erbinformation, also ein besserer Steckling des Altschafes.
Alles ging gut, nur der Alterungsprozess der Zellen wurde auch weitergegeben und Dolly lebte ihr Leben im Zeitraffer.
Das ist nur als erklärendes Beispiel geschrieben.
wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
zuletzt bearbeitet 22.03.2008 17:07 |
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#12
von Candyhunter (gelöscht)
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 13.03.2008 14:29von Candyhunter (gelöscht)
Mmh, das verstehe ich jetzt nicht, erklärendes Beispiel für was?
Die Geschichte mit Dolly ist schon recht alt, da weiß ich jetzt auf Anhieb auch nicht mehr genau, wie das war und was letztlich für ihr kurzes Leben gesorgt hat, aber ich werde mich beizeiten nochmal damit auseinander setzen. Spontan kann ich mir jedenfalls nicht erklären, was das mit dem Chromosomensatz aus einer "alten" somatischen Zelle zu tun gehabt haben soll.
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#14
von Candyhunter (gelöscht)
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 13.03.2008 16:24von Candyhunter (gelöscht)
Sorry, aber ich kann das so nicht stehen lassen, denn die Ausführungen von Ludger sind stellenweise nicht ganz korrekt, auch wenn er das Prinzip der Meristem-Vermehrung in groben Zügen richtig dargestellt hat.
Bei der Gewebekultur macht man sich die Eigenschaft zu nutze, dass jede einzelne Zelle potentiell genetisch totipotent ist, d.h. die Fähigkeit besitzt, aufgrund eines vollständig vorhandenen Chromosomensatzes in der Lage zu sein, einen kompletten Organismus zu regenerieren.
Was man also in der Pflanzenbiotechnologie macht, ist folgendes: Man nimmt sich ein Stück apikales Pflanzengewebe (= Meristem = der Fachausdruck für Gewebe) und überführt es auf ein Nährmedium, wo es in einer ganz normalen pflanzlichen Reaktion mit Wundverschluss reagiert und auf genau den kommt es meinem Verständnis nach initial an. Denn Wundverschluss bei Pflanzen bedeutet Kallus-Bildung, eine "heilende" Gewebewucherung, deren Zellen relativ undifferenziert sind und das ist ja das Ziel, undifferenzierte totipotente Zellen, aus denen später dann wiederum eigenständige Pflanzen regeneriert werden sollen. Dieses Kallus-Gewebe wird dann in ein flüssiges Nährmedium überimpft und unter beständigem Schütteln im Rüttler in eine Einzel-Zell-Suspension überführt. Mit diesem Ausgangs-Material kann man dann hunderte von neuen Pflänzen auf speziell dafür entwickelten Nährsubstraten heranziehen.
Bleibt noch die Frage der Varianz: Diese beruht meiner Ansicht nach schlicht und einfach auf der spontanen Mutabilität von Zellen bzw. deren Genomen. Will heißen: Wenn dies im sehr zeitigen Anfangs-Stadium nach der Vereinzelung der Fall ist, werden wir später von der Ursprungs-Pflanze abweichende Klone vorfinden.
Und zum Schluss noch eine Bemerkung hierzu:
Auch diese These wird nicht haltbar sein, denn sie macht keinen Sinn. Bei der Meristem-Vermehrung interessiert nur das "hier und jetzt", die jetzt vorhandene genetische Information und nicht das, was evotlutionsbiologisch irgendwann mal gewesen ist.
Bei der Gewebekultur macht man sich die Eigenschaft zu nutze, dass jede einzelne Zelle potentiell genetisch totipotent ist, d.h. die Fähigkeit besitzt, aufgrund eines vollständig vorhandenen Chromosomensatzes in der Lage zu sein, einen kompletten Organismus zu regenerieren.
Was man also in der Pflanzenbiotechnologie macht, ist folgendes: Man nimmt sich ein Stück apikales Pflanzengewebe (= Meristem = der Fachausdruck für Gewebe) und überführt es auf ein Nährmedium, wo es in einer ganz normalen pflanzlichen Reaktion mit Wundverschluss reagiert und auf genau den kommt es meinem Verständnis nach initial an. Denn Wundverschluss bei Pflanzen bedeutet Kallus-Bildung, eine "heilende" Gewebewucherung, deren Zellen relativ undifferenziert sind und das ist ja das Ziel, undifferenzierte totipotente Zellen, aus denen später dann wiederum eigenständige Pflanzen regeneriert werden sollen. Dieses Kallus-Gewebe wird dann in ein flüssiges Nährmedium überimpft und unter beständigem Schütteln im Rüttler in eine Einzel-Zell-Suspension überführt. Mit diesem Ausgangs-Material kann man dann hunderte von neuen Pflänzen auf speziell dafür entwickelten Nährsubstraten heranziehen.
Bleibt noch die Frage der Varianz: Diese beruht meiner Ansicht nach schlicht und einfach auf der spontanen Mutabilität von Zellen bzw. deren Genomen. Will heißen: Wenn dies im sehr zeitigen Anfangs-Stadium nach der Vereinzelung der Fall ist, werden wir später von der Ursprungs-Pflanze abweichende Klone vorfinden.
Und zum Schluss noch eine Bemerkung hierzu:
Zitat von Ludger
Zwergdrache hat es indirekt gesagt: Ursprüngliche Pflanzen haben ein schlichtes Erbgut, hochmoderne Hybriden sind oft durch Generationen selektiert, da fehlen manche Gene und leider oft auch der sogenannte Selbstreparationseffekt (soll heißen: die einzelne Zelle im Meristem hat vergessen wie die Pflanze aussehen soll)
Auch diese These wird nicht haltbar sein, denn sie macht keinen Sinn. Bei der Meristem-Vermehrung interessiert nur das "hier und jetzt", die jetzt vorhandene genetische Information und nicht das, was evotlutionsbiologisch irgendwann mal gewesen ist.
zuletzt bearbeitet 13.03.2008 16:25 |
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#15
von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 13.03.2008 19:45von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Danke Candy, Du gibst mir ja recht:
Genau das meine ich, während der Meristemiesierung gehen teilweise Erbinformationen verloren oder mutieren.
Zitat von Candyhunter
Bei der Meristem-Vermehrung interessiert nur das "hier und jetzt", die jetzt vorhandene genetische Information und nicht das, was evotlutionsbiologisch irgendwann mal gewesen ist.
Genau das meine ich, während der Meristemiesierung gehen teilweise Erbinformationen verloren oder mutieren.
wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
zuletzt bearbeitet 22.03.2008 17:09 |
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#16
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.337 Beiträge
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 13.03.2008 23:03von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.337 Beiträge
Ich habe das Gefühl, dass in den Laboren auf Teufel komm raus "produziert" wird. Alles was ich an älteren Sorten gesehen habe, von denen ich wußte, dass sie aus dem Labor stammten, sahen einheitlicher im Wuchsverhalten und Blühfreudigkeit aus gegenüber 2000+ Sorten. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich vergleiche nur gern. Ich bin absolut kein Genetikexperte. Ich glaube, dass die Meristemvermehrung genau wie das Klonen noch in den Kinderschuhen steckt.
Gruß
zwerg drache
Gruß
zwerg drache
zuletzt bearbeitet 22.03.2008 17:10 |
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#17
von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 13.03.2008 23:09von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Paff, Deinen Bericht möchte ich doppeln! Es deckt sich mit meinen Beobachtungen und Informationen von Meristemvermehrern und Anbauern.
Ich verfolge das Thema ja auch wegen anderen Pflanzengattungen und nicht jede lässt sich gleich gut oder schlecht über Meristem vermehren.
Es gab sogar Versuche bei Brugmansien, aber das ist ein anderes Thema.
Ich verfolge das Thema ja auch wegen anderen Pflanzengattungen und nicht jede lässt sich gleich gut oder schlecht über Meristem vermehren.
Es gab sogar Versuche bei Brugmansien, aber das ist ein anderes Thema.
wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
zuletzt bearbeitet 22.03.2008 17:11 |
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#18
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.337 Beiträge
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 13.03.2008 23:31von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.337 Beiträge
Danke Ludger,
ich finde es auch gar nicht schlimm, wenn man der Natur nicht immer ins Handwerk fuschen kann. Ich vermehre gern unsere Stauden auf die "herkömmliche" Art. Trotzdem probiere ich Neues aus. Wenn es mir nicht zusagt, fülle ich den Kompost. Dazugehörten meristemvermehrte Hems, -beim Test durchgefallen.
Gruß
zwerg drache
ich finde es auch gar nicht schlimm, wenn man der Natur nicht immer ins Handwerk fuschen kann. Ich vermehre gern unsere Stauden auf die "herkömmliche" Art. Trotzdem probiere ich Neues aus. Wenn es mir nicht zusagt, fülle ich den Kompost. Dazugehörten meristemvermehrte Hems, -beim Test durchgefallen.
Gruß
zwerg drache
zuletzt bearbeitet 22.03.2008 17:12 |
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#19
von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 14.03.2008 00:01von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Stimmt Paff,
das ist ein großes Thema, die Pflanzenvermehrung über Meristem und andere Wege. Ich bin den neuen Methoden zwar auch aufgeschlossen gegenüber und ich liebäugele auch mit manchen Spielereien (Antherenkultur z.B. da werden Pollen zum keimen gebracht um identische Pflanzen für die Zucht zu bekommen).
Ich würde Teile dieser Diskussion gerne als pro und contra in der Vermehrung weiterführen, um hier nicht den Rahmen zu sprengen, sonst machen die Hem Mods
das ist ein großes Thema, die Pflanzenvermehrung über Meristem und andere Wege. Ich bin den neuen Methoden zwar auch aufgeschlossen gegenüber und ich liebäugele auch mit manchen Spielereien (Antherenkultur z.B. da werden Pollen zum keimen gebracht um identische Pflanzen für die Zucht zu bekommen).
Ich würde Teile dieser Diskussion gerne als pro und contra in der Vermehrung weiterführen, um hier nicht den Rahmen zu sprengen, sonst machen die Hem Mods
wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
zuletzt bearbeitet 22.03.2008 17:19 |
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#20
von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
RE: Meristemvermehrung bei Hemerocallis
in Vermehrung & Zucht 14.03.2008 00:16von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Bei weitergehenden Dingen können wir hier weitersprechen:
http://www.das-pflanzen-forum.de/t2393f2...e-Methoden.html
wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
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