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#2
von Daniel1 (gelöscht)
RE: Anlage eines Moorbeetes für Orchideen
in Freilandorchideen 10.06.2008 20:48von Daniel1 (gelöscht)
Hallo! Teichfolie und Weißtorf.....ganz so einfach ist es leider nicht.
Erich Maier hat ein gutes Buch zum Thema verfasst. In Kurzform kann man das ganze folgendermaßen beschreiben.
Die einfachste Variante wäre ein Moorbeetkübel. Hierzu nimmt man z.B. ein Speißfass. In das Speißfass stellt man je nach Größe einen oder mehrere Eimer oder vergleichbare Gefäße, welche man mit der Öffnung nach unten aufstellt und kräftig durchlöchert. Etwa 10-15cm unterhalb des Randes des Kübels werden Entwässerungslöcher gebohrt, 2-3 reichen aus. Jetzt wird das Speißfass bis zur Oberkannte der in ihm befindlichen Gefäße mit Wasser gefüllt. Danach kommmt der Torf. Er wird mit den Händen kräftig in die Freiräume zwischen den Gefäßen und dem Kübel gepresst. Wenn alle Freiraume gefüllt sind, wird der Rest bis zum Rand mit Torf gefüllt. Danach wird mit Regenwasser gewässert bis das Moor bis zu den Überlauflöchern gefüllt ist. Die im Kübel befindlichen Gefäße dienen nun als Wasservorrat. Durch die Löcher wird das Wasser aus ihnen mitttels Dochtwirkung herausgesogen, sobald oben Wasser verdunstet. Bei Regen füllen sie sich wieder.
Es ist vorteilhaft, ein Moor im Herbst anzulegen und mit der Bepflanzung bis zum Frühjahr zu warten. Hierdurch hat der Torf Zeit sich zu setzen und die Kapilarität ist besser.
Nun noch ein Wort zum Torf. Der im Baumarkt oder Gartencenter erhältliche Torf ist häufig stark zerkleinert und durch Lagerung ist er oft bereits z.T. zersetzt. Wenn es die Möglichkeit gibt, sollte man versuchen, Torfsoden zu bekommen und diese selber grob zerkleinern. Für empfindliche Moorbeetpflanzen reicht der Baumarkttorf nicht aus. Für die meisten Fleischfressenden Pflanzen aber auch für Pogonia ist er ausreichend.
Ich hoffe das Prinzip verständilch erklärt zu haben. Bei größeren Mooren macht man es im Prinzip genauso. Man macht ein Loch nimmt Teichfolie und man verwendet etsprechend größere Wasserspeicher. Unser Moor ist 2,5 mal 3 Meter. Als Wasserspeicher dienen 4 große Speißfässer.
Gruß Daniel
edit: neu gegliedert; Wo, 27.07.08
Erich Maier hat ein gutes Buch zum Thema verfasst. In Kurzform kann man das ganze folgendermaßen beschreiben.
Die einfachste Variante wäre ein Moorbeetkübel. Hierzu nimmt man z.B. ein Speißfass. In das Speißfass stellt man je nach Größe einen oder mehrere Eimer oder vergleichbare Gefäße, welche man mit der Öffnung nach unten aufstellt und kräftig durchlöchert. Etwa 10-15cm unterhalb des Randes des Kübels werden Entwässerungslöcher gebohrt, 2-3 reichen aus. Jetzt wird das Speißfass bis zur Oberkannte der in ihm befindlichen Gefäße mit Wasser gefüllt. Danach kommmt der Torf. Er wird mit den Händen kräftig in die Freiräume zwischen den Gefäßen und dem Kübel gepresst. Wenn alle Freiraume gefüllt sind, wird der Rest bis zum Rand mit Torf gefüllt. Danach wird mit Regenwasser gewässert bis das Moor bis zu den Überlauflöchern gefüllt ist. Die im Kübel befindlichen Gefäße dienen nun als Wasservorrat. Durch die Löcher wird das Wasser aus ihnen mitttels Dochtwirkung herausgesogen, sobald oben Wasser verdunstet. Bei Regen füllen sie sich wieder.
Es ist vorteilhaft, ein Moor im Herbst anzulegen und mit der Bepflanzung bis zum Frühjahr zu warten. Hierdurch hat der Torf Zeit sich zu setzen und die Kapilarität ist besser.
Nun noch ein Wort zum Torf. Der im Baumarkt oder Gartencenter erhältliche Torf ist häufig stark zerkleinert und durch Lagerung ist er oft bereits z.T. zersetzt. Wenn es die Möglichkeit gibt, sollte man versuchen, Torfsoden zu bekommen und diese selber grob zerkleinern. Für empfindliche Moorbeetpflanzen reicht der Baumarkttorf nicht aus. Für die meisten Fleischfressenden Pflanzen aber auch für Pogonia ist er ausreichend.
Ich hoffe das Prinzip verständilch erklärt zu haben. Bei größeren Mooren macht man es im Prinzip genauso. Man macht ein Loch nimmt Teichfolie und man verwendet etsprechend größere Wasserspeicher. Unser Moor ist 2,5 mal 3 Meter. Als Wasserspeicher dienen 4 große Speißfässer.
Gruß Daniel
edit: neu gegliedert; Wo, 27.07.08
zuletzt bearbeitet 27.07.2008 13:07 |
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#4
von Daniel1 (gelöscht)
RE: Anlage eines Moorbeetes für Orchideen
in Freilandorchideen 10.06.2008 21:29von Daniel1 (gelöscht)
Das wird nur sehr bedingt funktionieren warscheinlich sogar garnicht. Ein Moor ist ein fast Nährstoff freier Raum. Teichwasser ist im Normalfall Nährstoffreich. Torf zersätzt sich im Moor aus verschiedenen gründen nicht weiter.
1. Wegen des extrem sauren Ph Wertes
2. Wegen des sehr weitem C N Verhältnisses. Organische Substanz bindet bei ihrer Zersätzung Stickstoff. Der Stickstoff ist lebensnotwendig für die Destruenten also für die Lebewesen die das organische Material zersätzen. Im Moor ist Stickstoff aber so gut wie nicht Vorhanden.
3. Wegen des durch den hohen Wassergehalt gegebenen Luftabschlusses
Das Moor würde am Teichrand schnell eutrophieren(mit Nährstoffen anreichern) und der Torf wird sich zesetzen. Früher oder später werden die Moorpflanzen dort wieder verschwinden.
Daniel
1. Wegen des extrem sauren Ph Wertes
2. Wegen des sehr weitem C N Verhältnisses. Organische Substanz bindet bei ihrer Zersätzung Stickstoff. Der Stickstoff ist lebensnotwendig für die Destruenten also für die Lebewesen die das organische Material zersätzen. Im Moor ist Stickstoff aber so gut wie nicht Vorhanden.
3. Wegen des durch den hohen Wassergehalt gegebenen Luftabschlusses
Das Moor würde am Teichrand schnell eutrophieren(mit Nährstoffen anreichern) und der Torf wird sich zesetzen. Früher oder später werden die Moorpflanzen dort wieder verschwinden.
Daniel
zuletzt bearbeitet 27.07.2008 13:06 |
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#6
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge
RE: Anlage eines Moorbeetes für Orchideen
in Freilandorchideen 31.08.2008 09:03von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge
Hallo zusammen,
seitdem Daniel seine anschauliche Anleitung zur Anlage eines Moorbeetes eingestellt hat, war für mich klar, dass ich dies entsprechend umsetzen würde. In den vergangenen Tagen war es nun soweit.
Ausgangspunkt war ein kleines Teichbecken, ca. 1,7 qm Fläche und 55 cm tief, das neben einem etwas größeren Teich ein Schattendasein fristete und schon ziemlich veralgt war:
LG Wolfgang
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#7
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge
RE: Anlage eines Moorbeetes für Orchideen
in Freilandorchideen 31.08.2008 09:08von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge
Zunächst musste der riesige Horst des China-Schilfs entfernt werden, eine wenig rückenfreundliche Arbeit:
Dann mußte der restliche Randbewuchs weg und der Wasserpflanzendschungel aus dem Becken,- alles in einem Klumpen miteinander verwachsen; ebenfalls nur Arbeit für einen, der sonst auch nichts zu Weihnachten bekommt:
Dann mußte der restliche Randbewuchs weg und der Wasserpflanzendschungel aus dem Becken,- alles in einem Klumpen miteinander verwachsen; ebenfalls nur Arbeit für einen, der sonst auch nichts zu Weihnachten bekommt:
LG Wolfgang
zuletzt bearbeitet 31.08.2008 13:45 |
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