#31

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 09:46
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge

Hallo Guido,
dann ist der Dünger in Ordnung. Wenn Deine Cypris ansonsten wachsen und blühen, ist doch erst mal alles OK.
Was ich hier schreibe sind nur meine Erfahrung und Methoden. Wer anders Erfolg hat, sollte auch dabei bleiben. Man sollte sich da auch nichts aufdrängen lassen. Es gibt da bestimmt viele Wege zu Erfolg.
Nur wer nicht zufrieden ist, kann sich ja ein paar Gedanken machen und vielleicht eine Anregung mitnehmen.
VG
Manfred

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#32

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 10:22
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge

Hallo allerseits
Nun möchte ich mal zu der Thematik der Horstbildung kommen. Wie ich Euch auf mehreren Bildern zeigen konnte, geht das bei mir recht gut. Ich möchte es einmal so schildern, wie ich dazu gekommen bin.
Als ich meine ersten Cypripedien pflanzte, habe ich das natürlich wie viele Andere auch gemacht. Unter großen, uralten Haselnusssträuchern, habe ich einen kleinen Dschungel mit Farnen, Lilien, Maiglöckchen Akelei usw. angelegt und meine Cypris dazwischen gepflanzt.
Soweit so gut, meine Cypris blühten jährlich und waren auch gesund. Nur sie wurden nicht allzu groß und es wurden auch nur extrem langsam mehr Triebe. Nun kann man ja so zufrieden sein. Es ärgerte mich aber, dass ich in der Natur wesentlich größere Horste fand.
So etwas wollte ich dann auch haben.
In meiner Region ist der Frauenschuh keine Seltenheit und auf meinen beruflichen Reisen nach Nordamerika und Asien habe ich auch Einiges gesehen. Also ging ich erst einmal mit mir selbst ins Konzil. Ergebnis, man muss genauer hinschauen.
Mir viel dann recht schnell auf, dass große Horste immer irgendwie Solitär stehen. Im Kiefernwald z. B. oft ganz Einzeln.
Danach habe ich meine Fläche so gerodet, dass jedes Cypripedium nach beiden Seiten ca. 25 cm Platz hatte. Das brachte auch Ergebnisse beim Zuwachs. Aber immer noch recht langsam. Die Konkurrenz mit den Wurzeln der Sträucher war immer noch zu groß. Da half auch Gießen und Düngen nicht.
Dann habe ich unter dem Strauchwerk einige Pflanzen in große Töpfe gesetzt (als eine Art Wurzelsperre) und andere auf die Schattenseite meines Hauses (ohne jede Baum oder Buschvegetation) gepflanzt.
Dann ging die Post ab. So kultiviere ich nun meine Pflanzen und habe eigentlich überwiegend schöne Horste.
VG
Manfred

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#33

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 12:44
von Berthold (gelöscht)
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Eigentlich bilden sich in der Natur bei optimalen Bedingungen keine grossen Horste. Die Horstbildung ist immer eine Reaktion auf irgendwelche nicht optimale Randbedingungen, wie z.B. Störungen und Verletzungen im Wurzelbereich.
Eine Pflanze als grosser Horst "gräbt sich viel schneller selber das Wasser ab" als einzeln stehende Triebe. Die Horstbildung ist eine Art "Entartung" der Pflanze.

Gruss Berthold

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#34

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 13:12
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge
Zitat von Berthold
Eigentlich bilden sich in der Natur bei optimalen Bedingungen keine grossen Horste. Die Horstbildung ist immer eine Reaktion auf irgendwelche nicht optimale Randbedingungen, ...


Kann ich mangels ausreichender Erfahrungen oder Beobachtungen an Naturstandorten nicht beurteilen.

Dennoch streben die meisten, die ich kenne, möglichst große Horste im Garten an. Ich auch.

LG Wolfgang
zuletzt bearbeitet 14.05.2009 13:12 | nach oben springen

#35

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 13:25
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge

Zitat von manfred k
...
Dann habe ich unter dem Strauchwerk einige Pflanzen in große Töpfe gesetzt (als eine Art Wurzelsperre) und andere auf die Schattenseite meines Hauses (ohne jede Baum oder Buschvegetation) gepflanzt....


Die 'Schattenseite' unseres Grundstücks ist für die Anlage eines schönen Beets aus verschiedenen Gründen denkbar ungeeignet. Der eigentliche 'Gartenteil' liegt nach Süden und von Sonnenaufgang bis etwa 17:00 Uhr in der prallen Sonne. Also mußten Sträucher zur Beschattung vor das Orchi-Beet gesetzt werden.

Eine drei-triebige C. reginae habe ich 2000 in einen bodenlosen Topf mit ca. 25cm Durchmesser gesetzt. Bis 2004 war ein Zuwachs auf 11 Triebe festzustellen, dann war Schluss und das ganze stagnierte; nichts mehr vor und nichts zurück. Ab 2006 habe ich die Düngung erhöht, mit der ich gerade bei Cyps immer sehr vorsichtig und zurückhaltend war. Ohne sichtbares Ergebnis 2007. Dann habe ich den eingegrabenen Topf soweit es ging außen freigelegt und etwa die Hälfte davon weggeschnitten. Seit letztes Jahr geht's jetzt wieder bergauf mit der Triebvermehrung.

Lange Rede kurzer Sinn: Das System mit dem Eingraben von (bodenlosen) Töpfen, in die man die Cyps setzt, ist nicht der Weisheit letzter Schluss, jedenfalls nicht auf längere Sicht.


LG Wolfgang
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#36

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 14:31
von Berthold (gelöscht)
avatar

Zitat von Wolfgang
Zitat von Berthold
Eigentlich bilden sich in der Natur bei optimalen Bedingungen keine grossen Horste. Die Horstbildung ist immer eine Reaktion auf irgendwelche nicht optimale Randbedingungen, ...


Dennoch streben die meisten, die ich kenne, möglichst große Horste im Garten an. Ich auch.


Wolfgang, Du strebst andere Ziele als die Pflanze an.
Gruss Berthold

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#37

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 14:53
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge

Hallo Berthold,
habe soeben mit meinen Pflanzen eine Betriebsversammlung abgehalten. Die Pflanzen meinten, nur wo wir uns wohl fühlen blühen wir reichlich. Nachfolgend ein Foto vom Versammlungsort.
„Gott gebe, dass ich noch viele solche Kulturfehler mache“!
VG
Manfred

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#38

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 15:12
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge
Hallo Wolfgang
Du hast es ja an dem C. reginae gut beschrieben. Nach einiger Zeit braucht der Horst eben einen größeren Wuchsraum. Aber dann geht es weiter.
Das z. B. eine schlecht wachsende Pfingstrose mit 2 Trieben besser in Kultur ist als eine gut wachsende mit 20 ist mir neu. Hast du davon schon mal gehört?
VG
Manfred 
zuletzt bearbeitet 14.05.2009 15:12 | nach oben springen

#39

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 15:35
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge

Zitat von Berthold
...Wolfgang, Du strebst andere Ziele als die Pflanze an.



Das mag sein. Sie machen es mir aber auch einfach, denn sie widersprechen nicht.

Berthold, im Ernst, lass uns (mich) an Deinem Wissen partizipieren. Warum sollte das so sein, solange genug Nährstoffe, Wasser, Licht und Luft da ist?

Wenn ich Dich richtig verstehe, zieht eine Cyp. unter optimalen Wachstumsbedingungen ohne Schäden an Laub, Wurzeln und Rhizom es vor, als (quasi) Solitär ihren Samen zu verstreuen und nur weil Mensch, Tier oder unbillige Witterungsbedingungen sie "verletzen", sieht sie sich gezwungen, einen Triebzuwachs zu produzieren??


LG Wolfgang
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#40

RE: Diskussion: Woran erkennt man eine erfolgreiche Orchideen-Kultur?

in Freilandorchideen 14.05.2009 16:10
von Rudolf • Kompostverteiler | 430 Beiträge

Zitat von manfred k
Hallo Berthold,
habe soeben mit meinen Pflanzen eine Betriebsversammlung abgehalten. Die Pflanzen meinten, nur wo wir uns wohl fühlen blühen wir reichlich. Nachfolgend ein Foto vom Versammlungsort.
„Gott gebe, dass ich noch viele solche Kulturfehler mache“!
VG
Manfred

Ich frage mich warum bei vielen das untere Hüllblatt schwarz ist!!
Optimale Kultur????
Oder Stress:

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