#1

nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 31.07.2012 08:12
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Ein Thema , was viele Florida- Züchter nicht wahrhaben wollen , ist dass sie anfangen, nicht winterharte Tagliliensorten zu züchten. In Florida werden die Winter nicht so kalt wie hier. Daher findet bei der Züchtung keine Selektion mehr auf Winterhärte statt. Es wird nur noch nach Blüte, Verzweigung, Wüchsigkeit und Farbe selektiert. Eine neue Chance für europäische Züchter. Die Wetterkapriolen der letzten 2 Jahre zeigen, wie wichtig hier in Europa die Winterhärte ist.
ich möchte hier eine Auflistung neuer, nach Recherchen in mehren Gärten nicht winterharter Sorten beginnen.
Merlot
Priscillas Smile
Shamrock Dew

LG
Katrin

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#2

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 07.08.2012 12:07
von Argentum • Regenwurmbeschwörer | 730 Beiträge

Ich hab hier schon länger nicht mehr reingesehen, aber das Thema interessiert mich.

Was meinst Du mit in Europa nicht winterharten Sorten?

Die Bedingungen in Frankreich und Italien unterscheiden sich massiv von denen in Norddeutschland, Holland und Belgien. Könnten nicht die empfindlicheren Florida-Sorten in wintermilden europäischen Regionen ebenso gut gedeihen?

Ich würde das gerne überprüfen, mangels Zugriff auf die problematischen Sorten (die größten Sammler Europas sitzen im Norden und haben in der Regel keine winterempfindlichen zum Abgeben) ist das allerdings nicht einfach.

Vielleicht käme dann dabei raus, daß ein Teil der Sorten, die bei Dir den Winter nicht überleben, ein paar hundert Kilometer südlicher durchaus unproblematisch sein können?

LG


Argentum

(Reden ist Silber - und Gold steht mir nicht! )

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#3

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 07.08.2012 13:15
von siegi • Gartengeneral | 6.421 Beiträge

würd ich auch meinen
weil dahlien und oleander haben bei mir den winter schon öfters draussen überlebt

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#4

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 07.08.2012 14:51
von Hobbygärtnerin • Regenwurmbeschwörer | 680 Beiträge

Ich denke mal, das kommt auf die Winter drauf an. Vor den letzten 2 harten Wintern hatten wir zwei ausgesprochen milde Winter, da hätte man sogar die Dahlien nicht ausbuddeln müssen (eine hatte ich vergessen und das machte nix). Aber der letzte Winter (erst mild, dann schlagartig als schon alles anfing auszutreiben 2 Wochen lang um -17°C Dauerfrost), der war ja nun extrem und da ist mir durchaus was kaputtgefroren was den vorherigen ebenso kalten Winter locker überlebt hatte.

Meine Taglilien haben aber auch das überlebt. *freu*


Grüße von der Hobbygärtnerin

zuletzt bearbeitet 07.08.2012 14:51 | nach oben springen

#5

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 07.08.2012 16:36
von Argentum • Regenwurmbeschwörer | 730 Beiträge

Ich denke mal, das kommt auf das lokale Klima an - Europa endet nicht an Bayerns Südgrenze. Europäische Taglilienzüchter sitzen auch in Frankreich und Italien.

Hier wachsen Feigen und Albizien ohne Winterschutz und mir ist bisher noch nie eine Taglilie im Winter eingegangen; zwei immergrüne sind heuer an den Spitzen braun geworden und haben dann brav wieder ausgetrieben (trotz Frost um die -20°C ohne Schneedecke im vorigen Februar). Daher würde ich gerne mal so eine Zimperliese ausprobieren. Falls jemand also so ein nicht winterhartes Mickerteil entbehren kann und dafür keine Unsummen möchte, wäre ich ein neugieriger Abnehmer.

Wir fahren in zwei Wochen in die Maremma, ich bin am überlegen, ob ich bei Marc King vorbeifahren soll - seine Meinung dazu würde mich wirklich interessieren (leider ist die Homepage nur schlecht gewartet - er hat wohl aktuell andere Prioritäten ;-) ). Ist nur blöd, weil dort schon lange alles verblüht ist - ein Besuch zur Hauptblüte wäre mir lieber.

Leider spreche ich kein französisch - sonst hätte ich schon in Frankreich angerufen und die dortigen Erfahrungen mit den Florida-Sorten erhoben. Hier sind die Erfahrungen mit den französischen Züchtungen jedenfalls durchwegs sehr positiv.

LG


Argentum

(Reden ist Silber - und Gold steht mir nicht! )

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#6

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 07.08.2012 18:46
von minzkatz • Regenwurmbeschwörer | 547 Beiträge

Ich weiß nicht, ob Taglilien tatsächlich erfrieren können. Bei mir im Weinbauklima ist noch keine erfroren. Das Problem dürfte eher Kronenfäule sein, die bei Immergrünen nach dem Winter vermehrt auftritt. Eine klimatische Differenz dürfte dabei keine große Rolle spielen, so lange die Winter so kalt sind, dass das Laub matschig und dadurch ein Nährboden für Bakterien wird.

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#7

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 10.08.2012 23:05
von Bluebird • Rabattenstylist | 1.679 Beiträge

Es ist leider nicht nur die Kronenfäule, bei manche Sorten können auch die Wurzeln komplet erfrieren.
Alle Sämlinge die bei mir matschig / leicht matschig waren, habe ich gnadelos entsorgt


LG
Bluebird

zuletzt bearbeitet 10.08.2012 23:10 | nach oben springen

#8

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 12.08.2012 02:30
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Winterhart heißt für mich, dass sie in Polen oder der Slowakei genauso durch den Winter kommen wie in milderen Gebieten. Ich bin mir sicher, dass diese Sorten im sonnigen Süden Italiens oder Frankreichs durch den Winter kommen. Nur dann gehört für mich ein Zusatz an diese Sorten- nur für milde / geschützte Gebiete geeignet. So kenne ich es von Gehölzen. Dort wird auch angegeben nur für Weinbaugebiete oder ähnliches.
Kronenfäule ist für mich häufig eine Folge von kaputtgefrorenen Blättern,in denen sich dann durch zusätzliche Nässe Bakterien und Co einnisten und ihre Arbeit vollbringen können.
Für mich ist es nicht erstrebenswert Tagliliensorten zu besitzen, bei denen ich jeden Winter bangen muß, ob sie durchkommen. Für mich sind Taglilien Stauden, die man pflanzt und dann ohne Gezicke wachsen und gedeihen.
LG
Katrin

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#9

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 12.08.2012 09:12
von minzkatz • Regenwurmbeschwörer | 547 Beiträge

Ich frage mich, was die Ursachen für die unliebsamen Ausfälle sind, um sowohl beim Kauf als auch in der Zucht solche Pflanzen zu meiden. Mangelnde Winterhärte kann theoretisch sein:
- nicht frostfeste Zellstruktur der Wurzeln (wie bei Kübelpflanzen). Ich bin mir nicht sicher, ob das bei Hems vorkommt.
- nicht frostfeste Zellstruktur des Blattwerks mit nachfolgendem Pilz/Bakterienbefall (generell, Vorteil: einziehende Hems)
- Wasserbedarf im Winter, der wegen Frost nicht gedeckt wird (Vorteil: einziehende Hems, wärmere Gebiete)
- Staunässe mit faulenden Wurzeln (sortenabhängig? kein erkennbarer Vorteil für einziehende Hems).

Hier war bisher nur Fall 2 feststellbar (Kronenfäule so wie von zwerg drache geschildert). Deswegen bevorzuge ich einziehende Sorten. Sämlinge, die auch nur ansatzweise in der Krone matschig sind, werden sofort entsorgt, nachdem ich einmal vergeblich versucht habe, einen zu päppeln.
Zum Verhalten von Taglilien bei Staunässe im Winter kann ich nichts beitragen, weil mein Boden durchlässig wie ein Sieb ist. Gemessen daran, dass ich im Sommer neue Pflanzen über Wochen im Wassereimer stehen hatte, wundert mich das aber ein wenig. Vielleicht sind die Wurzeln weggefault, weil die Krone (Vegetationspunkt) schon verfault war, Bluebird?

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#10

RE: nicht winterharte Tagliliensorten

in Allgemein 12.08.2012 12:50
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Ich bin der Meinung , dass es an der immer weicher werden Zellstruktur der Floridapflanzen liegt. Selbst Nordamerikanische Hemsammler machen mittlerweile einen Bogen um Floridapflanzen.
LG
Katrin

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