Siehst du,
ich sagte schon vor zwei Jahren: " Wir können solch ein Video nicht mal anschauen, die Tiere müssen es täglich durchleben"!

Und nun verstehst du vielleicht auch, warum viele Aktivisten irgendwann nicht mehr können.
Ich habe das Video zig mal angeschaut....und die Reaktionen der Menschen auf dem Video dort und in Deutschland "studiert". Viele reagierten so wie du....sie schauten "weg".
.....und die, die sich so was angetan haben und dann aktiv wurden, müssen all das auch verarbeiten können.
Damals dachte ich mir: Worte sind und bleiben bloß Worte. Bilder braucht es....aber Bilder will keiner sehen....geht wohl tiefer als Worte und hinterlässt tiefe Spuren.

Katrin,
ich schätze dich sehr, aber dein Posting kann man so nicht stehen lassen!

1. unterstellst du jedem, dass Frau/ Mann täglich Fleisch isst. Ich kenne niemanden mehr, der täglich zu einer Fleischmahlzeit greift und ich persönlich komme ich pro Woche auf eine Fleischmenge von ca. 500 Gramm.

2. Hat deine Freundin Glück gehabt solch eine Nische zu entdecken.
Bei vielen Bauern darf man gar nicht mehr auf den Hof = Gefahr von Verbreitung von Seuchen
Da es in Deutschland jedoch erlaubt ist sein Vieh auf verschiedene Art und Weisen zu halten, gibt es eben auch Landstriche wo Vieh nicht mehr auf Weiden steht. Was sollen diese Menschen machen? Suchen bis sie in hundert Kilometern was passendes finden? - Sofern es so was dann zu finden gibt.
Das nächste Problem steht an, dass nicht jeder große Mengen an Fleisch mag/ und -oder in seiner Kühltruhe unterbringen kann. Man denke an die steigenden Singlehaushalte/ Zwei-Personenhaushalte.
Große Mengen an Fleisch müssen innerhalb von 6 Monaten verzehrt sein....und genau SO müsste man eben wieder täglich Fleisch essen.

3. Beim Einkauf, egal welcher Art, muss die Logistik im Auge behalten werden! Manche Ideen sind gut, aber nur für kleine Nischen machbar = siehe deine Freundin.

4. Sicher hast du auch von den sozialen Gefällen in D gehört. Diese Situation wird in Zukunft nicht besser = steigende Altersarmmut, Harz 4, Elend durch steigende Scheidungen, Frauenarmut usw.
Diese Menschen hätten nie das Geld sich halbe Tiere zu kaufen....oder viel Fleisch zu essen...oder zig Kilometer zu fahren bis sie den moralischen Anforderungen passendes Fleisch kaufen können.

5. Klar bestimmt auch der Verbraucher was für ein Fleisch er bekommt.
Im Klartext müsste das heißen: WIR ALLE gehen an die Fleischtheken, fragen nach wo das Fleisch herkommt, wie das Tier gehalten wurde und verweigern den Kauf bei Nichtgefallen. - DANN müssen aber ALLE Verbraucher die selben ethischen Vorstellungen haben.
....und selbst wenn es so laufen könnte, gäbe es wieder das logistische Problem. Was würde man mit den Tieren im Stall machen, die nun keiner mehr will? Wo bekommt man so schnell die Mengen an Fleisch her die NUN gefragt sind?

So eine Umstellung braucht Zeit und die Zusammenhänge sind viel zu komplex als es auf die einfache Formel in deinem Posting zu bringen.

Im übrigen ist es meist ein Verschieben von Missständen.
Mein Konsum von Fleisch ist zwar arg gesunken, aber dafür brauche ich zum Kochen deutlich mehr Eier, Butter, Milch....
Meine Eier versuche ich aus dem Bioland zu beziehen...oder von unseren Bauern.....nur so viele Bioeier wie benötigt sind bereits heute nicht immer zu finden.
Zudem haben die Biohühner auch Stress ohne Ende ....weil die Sippen, in denen die Hühner leben, zu groß für die Fläche sind.- Und es auch im Biobetrieb nicht nur eine Sippe gibt......

Die Probleme sind mannigfaltig und wenn man etwas ändern will, muss es
a) machbar sein
b) muss für jeden erreichbar sein
c) sollte man sich vor Klischee-denken hüten, so erreicht man am Ende nichts - verbreitet nur Unmut
d) darf man seinen Mitmenschen nichts unterstellen....andere denken auch (schon) mit und um und informieren sich

Hallo Lotta,
ich haben großen Respekt vor deiner Leistung *den Hut ziehe*.

Trotzdem möchte ich hier auch noch mal einen Denkanstoß in die Runde werfen, um die Fleischesser nicht ganz in der Ecke stehen zu lassen.

1. Werden keine (wenige) Nutztiere mehr ver-gebraucht, dann sterben viele Haustierrassen aus.
Logisch, denn wer könnte sich schon diese großen Nutztiere just for fun leisten? Und diese würden dann noch extremer in Nahrungskonkurrenz / Energiekonkurrenz zum Menschen stehen.
Sterben diese Rassen aus, dann geht der Welt ein riesiges Potential verloren. Die Folgen könnten verheerend sein.

2. Stellen wir uns vor alle Menschen seien Vegetarier.
Wo bekämen wir dann die Massen an Gemüse/Obst/Getreide - und hier besonders das Gemüse/ Getreide/ Obst mit hochwertigem Protein her? = Meine Überlegungen gehen immer von der Gesamtbevölkerung auf der Erde aus. Reiche Industrienationen können sich ( noch) alles leisten .
Noch deutlicher wird dieses Problem, wenn wir zusätzlich ökologisch/ biologisch anbauen würden.
So viel und schnell wächst auch Gemüse/ Getreide/ Obst nicht nach.
Bei uns wäre bei den meisten Gemüsesorten/ Getreide auch nur eine Ernte möglich.

3. Stellen wir uns vor, die Essensgewohnheiten wären genau umgekehrt: Es gibt mehr Vegetarier und nur wenige Fleischesser..... Die wenigen Tiere würden garantiert gut gehalten und der Fleischkonsum wäre null Problem.
Wahrscheinlich würde diese Diskussion dann genau umgekehrt verlaufen?
Überall wo auf der Erde von etwas zu viel verbraucht wird entsteht ein Engpass. Engpässe führen zu Missständen.

Ich bin mir sicher, dass die Qualität der gesamten Nahrung mit der Gesamtpopulation des Menschen auf der Erde steht und fällt.
Neben der Nahrung kommt zunehmend das Energieproblem hinzu - und ist zugleich ein Monster welches gute Nahrung frisst.

Man kann es drehen und wenden wie man will, unter dem Strich gibt es auf der Erde aktuell zu viele Menschen und der Mensch ordnet seinem (echten) Hunger und seiner Wirtschaft ( Energiehunger) alles unter.
Das kann auf lange Sicht nicht (mehr) gut gehen.

@ Sonja - vollster Zustimmungssmily!

@ Claudia - inwiefern bringe ich etwas Durcheinander? Habe ich von "Garten" oder "freier Wildbahn" gesprochen? In letzteres Terrain gehört nur die Europäische Wildkatze.
Und keine Andere, ob Haus-, Rasse- oder Bauernhofkatze.
Ich kann nicht ein Übel akzeptieren nur weil es auch noch viele Weitere gibt. Es hat alles mit dem schon erwähnten Verantwortungsbewustsein zu tun, ein Übel zu erkennen und dagegen anzugehen.
Im übrigen bin ich zu 100% für artgerechte Haltung, egal ob


oder

Für letztere wird schon seit Jahren auf das Austauschen einer kaputten Scheibe verzichtet.

VG
Wolfgang

Wolfgang, Bauernhofkatzen wurden schon immer draußen gehalten, mit welchem Recht dürfen sie getötet werde. Darauf hätte ich jetzt gerne mal eine konkrete Antwort.
Im weitesten Sinne ist der Garten ja auch freie Wildbahn, was zB. Vögel angeht. Kommt denn deine Katze in den Garten ?
Und wenn wir hier schon viele verschiedene Dinge ansprechen, habe ich mir mal meine Gedanken in diese Richtung gemacht. Obwohl meine drei Katzen und etliche andere täglich durch unseren Garten schleichen, wimmelt es hier im Moment vor Vögeln. A b e r es ist fast immer der übliche "Einheitsbrei" aus Spatzen, Amseln, Meisen, Tauben, Dohlen ect. Kleiber, Spechte, Eulen oä. wirst du hier n i e antreffen. Mir sagt das folgendes: nicht die Katzen haben Schuld, das hier diese Vögel fehlen, sondern wir Menschen. Wegen der Lebensraumveränderung durch uns, weil hier weit und breit keine Eichen, Buchen oder sonstigen großen Bäume stehen. In der Nähe des Menschen überleben nur die stark geförderten Vögel (Meisen ect.) oder anpassungsfähigsten/intelligentesten Vögel. Dazu gehören auch die Rabenvögel, was wiederum viele Menschen reizt.
Geduldet werden auch keine Schwalben, Mauersegler oder sonstige Vögel, die gern am Haus leben würden, weil sie ja Dreck machen könnten. Jede Ritze, jeder Unterschlupf wird schön zubetoniert. Also hören wir doch bitte auf, mit dem Finger auf streunende Katzen zu zeigen. Wenn der Mensch seine übertriebene Hygiene auch noch auf den Garten überträgt, zusätzlich nur exotisches Zeugs in den Garten pflanzt., wo sollen sich Vögel noch wohl fühlen ?
Jeder alte Apfelbaum wird abgehackt, damit noch ein neuer Parkplatz enstehen kann. Hier sind die "Schuldigen" zu suchen und nicht bei den Katzen. Natürlich fangen diese ab und an einen Vogel, aber sie werden keine Population ausrotten.

Wolfgang, sorry, sehe grade das deine Katze "Ausgang" bekommt und du dich für eure Piepmätze einsetzt Aber generell, sollten wir mehr selber tun, als immer nur auf Katzen, Elstern, Tauben zu verweisen.