Durch die Klimaerwärmung wird der Lebensraum der Sandviper bei uns größer, bei der Kreuzotter kleiner. Letztere braucht kühle Bedingungen, kommt in Österreich erst ab 800 Höhenmeter vor (sie ist hier ein Relikt aus der letzten Eiszeit, im Norden Deutschlands lebt sie auch zufrieden im Flachland) - je wärmer es wird, desto weniger Lebensraum bleibt übrig. In Summe gleicht sich das vielleicht irgendwie aus? War während des Klimaoptimums der Römerzeit wohl schon mal so - damals gab es Malaria in den Donau-Auen.

Diese beiden Schlangenarten leben aber eher nicht im Siedlungsgebiet - eine Zerstörung ihrer Lebensräume durch direkte menschliche Einwirkung ist weniger zu befürchten.Schlechter sieht es da leider bei Äskulap- und Ringelnatter aus. Beide leben in den Randzonen der Kulturlandschaft und bevorzugen feuchtere Areale (beides - z. B. Feldraine oder Feuchtwiesen gehen durch menschlichen Einfluß laufend verloren).

Weil Du die Äskulapnatter erwähnst, Sie entwickelt sich im Odenwald nach einen Ansiedelungsprogramm wohl zur Plage für den ein oder anderen Gartenbesitzer. Davon sind wir hier im Westen aber wohl ein gutes Stück enfernt.

Inwiefern ist sie denn eine Plage? Sie ist im Garten doch überaus nützlich (ideale Abwehr von Wühlmäusen).

Sie vermehrt sich wohl an einigen Orten explosionsartig.Ich kann keine Zahlen dazu liefern, aber Anwohner berichten, dass sich manchmal mehrere Tiere gleichzeitig in die an die Gärten angrenzenden Häuser verirren und manchmal auch mehrere Tiere gleichzeitig die Terassen bevölkern. Besonders scheu scheinen die Schlangen dort wohl auch nicht zu sein. Möglicherweise reagieren die Anwohner aber auch nur sehr sensibel auf die Anwesenheit der Tiere:-)

Wie gesagt, hier im Ruhrpott ist es etwas anders, kürzlich wurde erfreulicher Weise mal wieder eine Ringelnatter im Ruhrtal gesichtet. Die Tiere werden dort in größeren zeitlichen Abständen immer mal wieder gesehen, dennoch sind Sichtungen eher selten. Dank immer weitreichender Renaturierung verschiedener Gewässer hofft man aber in einigen Jahren auf eine stabile Dauerpopulation.

Das klingt eher ungewöhnlich, auch Äskulapnattern haben wie alle bei uns heimischen Schlangen einen ausgeprägten Fluchtreflex (Bodenerschütterung durch Schritte reicht normal schon aus, damit sie verschwinden). Nur bei akuter Bedrohung versuchen sie zu beißen (harmlos) und verspritzen ein übelriechendes Sekret. Die jüngeren Exemplare sind neigen eher zu Abwehrverhalten als zur Flucht aber bei fingerdicken Jungtieren ist das eher drollig als gefährlich. Wir haben das live bei einer Schlangenexkursion mit unserem Bekannten im Auwald erlebt, da haben wir einige Exemplare gefunden - der Führer hat die flüchtenden Schlangen fixieren müssen, um das Abwehrverhalten auszulösen.

Es wäre wünschenswert, wenn es in jeder Region wieder eine normale Populationsdichte dieser nützlichen Tiere gäbe - egal ob Ringel-, Würfel-, Äskulap- oder Schlingnatter.

Bei meiner Freundin 500 m Luftlinie sitzen jede Menge Gottesanbeterinnen im Garten und bei mir gar keine.

Ich habe eine im Urlaub gesehen, war gleich ganz aus dem Häuschen!
Leider habe ich nur ein Foto gemacht, auch noch unscharf, aber man kann es erkenne.
Wenn meine Bilder wieder auffindbar sind, zeige ich sie euch.
Konisch war die Farbe, ganz hell, eher grau.
Schon am Fliegen habe ich gleich gesehen, dass das etwas ungewöhnliches sein muss.

...nun das Bild, wie versprochen.

Als ich gestern vom Supermarkt um die Ecke heimgelaufen bin sass doch tatsächlich eine grasgrüne Gottesanbeterin am Wegesrand.