#1

Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 07.10.2015 09:18
von Argentum • Regenwurmbeschwörer | 730 Beiträge

Aufgrund des Auftretens von Xylella fastidiosa in Italien besteht seit 1. Mai 2016 eine (fast) vollständige Importsperre für Taglilien in die EU - meine internationalen Kontakte berichten, daß kein Ende in Sicht ist.

Wie arrangiert Ihr Euch mit der Situation - konntet Ihr Bestellungen rechtzeitig stornieren? Hat jemand hier Informationen, ob sich eine Lösung abzeichnet - z. B. mit erweiterten Sanity-Checks etc.?

Gerne auch per PN

LG


Argentum

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#2

RE: Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 08.10.2015 21:59
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Frankreich hat auch Probleme...
Die Krankheit ist nicht zu unterschätzen und ich hätte gern weiterhin Obst und Olivenöl.
Wir haben genug neue Sorten um damit kreuzen zu können. Daher stört uns der Importstop nicht.
Richtig leid tuen mir die amerikanischen Hemzüchter. Für die ist Europa ein wichtiger Absatzmarkt.


LG
zwerg drache
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#3

RE: Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 13.10.2015 07:03
von Argentum • Regenwurmbeschwörer | 730 Beiträge

Selbstverständlich ist der Erreger ernst zu nehmen - allerdings ist er ohnehin schon eingeschleppt. Langfristig wird sich der Importstopp nicht halten lassen - da steht zu viel Geld auf dem Spiel. Eine wirksame Desinfektionsmethode wäre eine hilfreiche Lösung. Es geht ja nicht bloß um den Import von Taglilien, sondern auch um den von anderen Kulturpflanzen, an dem ein ganzer Wirtschaftszweig (vor allem in Holland) hängt.

Leiden die amerikanischen Hem-Züchter wirklich unter dem Importstopp? Die überwiegende Mehrzahl schickt ohnehin nicht nach Übersee und die besten/neuesten Sorten der Top-Züchter sind auch ohne die europäischen Abnehmer rasch ausverkauft.

Ich würde mich freuen, wenn ohne den dauernden Nachschub an Top-Zuchtpflanzen aus den USA endlich bahnbrechende europäische Innovationen gezüchtet werden - vielleicht ist das die dafür notwendige Herausforderung?

LG


Argentum

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#4

RE: Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 13.10.2015 08:50
von Darthie • Regenwurmbeschwörer | 748 Beiträge

Wieder was gelernt.
Ich wusste bisher gar nicht, dass es das gibt und habe mal schnell bei wikipedia nachgelesen. Klingt gruselig.

.


Ohne Arbeit früh bis spät, wird Dir nichts geraten,
Neid sieht nur das Blumenbeet, aber nicht den Spaten.

Klimazone 7b
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#5

RE: Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 13.10.2015 15:22
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Natürlich ist es eingeschleppt. Es geht nur um eine Verhinderung unkontrollierter Verbreitung. Als Erstmaßnahme erst mal gut.


LG
zwerg drache
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#6

RE: Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 16.10.2015 11:34
von Argentum • Regenwurmbeschwörer | 730 Beiträge

Wer sich informieren will, hat hier Gelegenheit dazu: xylella fastidiosa
LG


Argentum

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zuletzt bearbeitet 16.10.2015 11:34 | nach oben springen

#7

RE: Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 17.10.2015 09:24
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

LG
zwerg drache
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#8

RE: Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 17.10.2015 09:37
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Es werden eine Menge Pflanzen aus den USA exportiert. Da geht es nicht nur um Europa. Wir haben schon mit einem Züchter gemailt. Ja , dieser Exportstop tut richtig weh .
Die Züchter verkaufen ihre Pflanzen auch an Händler in den USA , die dann die Pflanzen vermehren und dann weltweit anbieten. Die Summe der nicht verkauften Hems ist entscheidend.

Die EU versucht aus ihren Fehlern zu lernen und hat ein Importverbot verhängt , um die Ausbreitung zu verlangsamen. Pflanzen aus Infektionsgebieten (EU) dürfen nur noch mit Gesundheitszeugnis über Landesgrenzen auch innerhalb der EU verkauft werden. Es darf nicht vergessen werden , dass Xylella Nutzpflanzen befällt. Gesunde und ausreichende Ernährung ist wichtig.
So sehr ich Hems liebe , ich kann dieses Verbot gut nachvollziehen. Hems sind nicht lebensnotwendig.


LG
zwerg drache
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#9

RE: Xylella fastidiosa - EU-Importsperre für Taglilien aus den USA

in Allgemein 04.03.2018 21:27
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Uns erreichte ein Brief mit wichtigen Hinweisen der Leiterin der Taglilienfachgruppe der GDS.
Ich habe die schriftliche Genehmigung den Text hier veröffentlichen zu dürfen.
Liebe Mitglieder der Fachgruppe Hemerocallis,
die Brisanz des Themas hat mich veranlasst, Ihnen heute, ausserhalb des üblichen Turnus der Rundbriefe, diese Nachricht zu schicken.
Vor fast drei Jahren haben wir Sie über das Problem mit dem Bakterium Xylella fastidiosa informiert. Der Artikel dazu ist in der Homepage der GdS, www.gds-staudenfreunde.de/ Fachgruppe Hemerocallis zu finden. Darüberhinaus konnten Sie ihn auch in "der Staudengarten" und in der Gartenpraxis finden. Für uns ist der Stichtag 18. Mai 2015 wichtig, weil danach keine Taglilien aus den USA laut Beschluss der EU mehr eingeführt werden konnten. Vorausgegangen war ein Befall von Olivenbäumen mit diesem Bakterium, das in Süditalien zum Vernichten von Millionen von Olivenbäumen geführt hat. Als Wirtspflanze von Xylella wurden auch Hemerocallis nachgewiesen. In der EU ist seitdem die Angst in landwirtschaftlichen Betrieben und den entsprechenden Behörden groß, dass dieses Bakterium auch bei uns zu erheblichen Schäden führen kann. Leider gibt es eine Vielzahl von Wirtspflanzen, Pflanzen also, die möglicherweise selbst nicht krank werden, aber den Erreger weiter verbreiten.
2016 wurde in Plauen eine komplette Gärtnerei geräumt, einschließlich des gesamten Mobiliars, dort hatte man auf Oleander Xylella gefunden. Um die Gärtnerei herum wurde ein Bannkreis eingerichtet. Sie können sich vorstellen, was diese Maßnahme für die Eigentümer, die Beschäftigten und die Bewohner der Umgebung bedeutet hat.
Viele von Ihnen haben Hemerocallis aus den USA bezogen. Auf dem üblichen einfachen Weg ist das nun nicht mehr möglich. Es sei denn, Sie beziehen Ihre Pflanzen aus Oregon, Hawai oder Conneticut. Für diese Bundesstaaten der USA gibt es mittlerweile eine Bescheinigung, dass sie Xylella-frei sind.
Wir können nur davor warnen, dass jemand meint, diese Einschränkungen durch unerlaubte Importe, z.B. durch eine Reise und im Koffer am Zoll vorbei geschmuggelte Pflanzen, umgehen zu können. Sollten dadurch in der EU Schäden durch Xylella auftreten, wird genau geprüft werden, woher die befallenen Pflanzen stammen. Dadurch würden illegale Importe auffliegen und sicher bestraft werden. Es würde damit auch Unbeteiligten Schaden zugefügt werden, weil dann Hemerocallis auf die Liste der Pflanzen gelangen würden, die auch innerhalb der EU nur mit Pflanzenpass gehandelt werden dürfen.
Nun ist kürzlich von Mitgliedern bemerkt worden, dass bei Ebay eine Pflanze mit dem Registrierungsjahr 2016, also nach dem Verbot der Einfuhr, angeboten wurde.
Dabei sind diese Fragen aufgetaucht:
1. Wer ist der Verkäufer?
2. Wie ist diese Sorte nach Europa gelangt?
3. Aus welchem US-Bundesstaat stammt sie?
4. Wurde sie vor 2015 legal importiert und erst später offiziell registriert? (Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich)
5. Hat hier jemand den oben beschriebenen illegalen Weg der Beschaffung benutzt?
Sollte der 5. Punkt zutreffen, ist sträflich gehandelt worden. Das betrifft auch Abnehmer dieser von einer anderen Person importierten Pflanzen, die in Kenntnis des Vorgangs vielleicht sogar stolz sind, dass sie es geschafft haben, besondere Sorten zu besitzen.
Die behördlichen Regelungen sind zur Zeit eine Vorsichtsmaßnahme. Vielleicht gibt es auch wieder Entwarnung. Bis dahin sollten Sie sich strikt an die Regeln halten und auch bei Käufen innerhalb der EU von Ihrem Lieferanten, egal ob gewerblich oder privat, bei jüngeren Züchtungen einen Nachweis der Herkunft dieser Pflanzen verlangen.
Wir können froh sein, dass wir innerhalb der EU Hemerocallis noch tauschen und verkaufen können, solange sie nach den bestehenden Regeln hierher gelangt sind. Es gibt eine Liste anderer Pflanzen, die auch innerhalb der EU nur mit einem Pflanzenpass weitergegeben werden können. Ein umständliches und hinderliches Verfahren! Es ist für uns von Vorteil, wenn wir diese Auflage vermeiden können. .
Außerhalb der GDS-Mitgliederschaft gibt es einige Taglilien-Verkäufer, die mit diesem Schreiben leider nicht erreicht werden. Sie, die Mitglieder, haben es aber in der Hand, diese Quellen, soweit kein Nachweis der genehmigten Einfuhr geführt werden kann, zu meiden und illegale Importe nicht zu begünstigen oder selbst zu tätigen.
Hier noch ein Link zum Julius-Kühn-Institut mit der Liste der Wirtspflanzen, wo Sie weitere Informationen finden können.
http://pflanzengesundheit.jki.bund.de/do...nzen2018-02.pdf
Im Moment hoffen wir erst einmal auf wärmere Zeiten und dass unsere Taglilien nicht zu sehr unter Kahlfrost gelitten haben. Hier in Berlin gab es jedenfalls keine wärmende Schneedecke!
Mit freundlichen Grüßen
Christina Tamberg (Fachgruppenleiterin)


LG
zwerg drache
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