#1

Tierische Einwanderer

in Tiere 14.08.2009 08:35
von ClarissaS • Regenwurmbeschwörer | 738 Beiträge

Vielleicht liegt es ja doch an der Klimaveränderung aber vielleicht liegt es ja auch an anderen Faktoren ,dass Tiere in Gegenden einzug halten , wo sie früher nicht zuhause waren.

Ich komme ja aus südwestfalen , der nordostlichen Grenze des Märkischen Kreises.
Aufgewachsen als Kind vom Lande dachte ich eigendlich das ich sehrwohl weiß was hier keucht und fleucht aber es tauchen immer mehr Tiere in meiner Heimat auf , die mir bis dato nur von Bildern bekannt waren.

Dieses Jahr sind mir gleich drei Tiere aufgefallen.
Das sind der Schwalbenschwanz , die Wespenspinne und nun auch das Taubenschwänzchen.

Leider konnte ich letzteren aufgrund seiner Quirrligkeit nicht ablichten.

Habt ihr gleiche Beobachtungen gemacht und wenn welche?

lg Clarissa

Angefügte Bilder:
9.8.jpg
Schmetterling.jpg

"Wenn man einen Garten anlegt, beginnt man erst zu leben"!

Chinesische Weisheit

http://www.house-of-evolution.de/foto1/

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#2

RE: Tierische Einwanderer

in Tiere 14.08.2009 15:26
von Evita • Pflanzenflüsterer | 3.949 Beiträge

hallo clarissa

das mit dem taubenschwänzchen kann ich dir erklären. es kam im sommer 2003 (sehr heißer jahrhundertsommer) erstmals über die alpen. es ist ein wanderfalter. er schafft es in einem sommer bis fast hoch in den norden deutschlands. überwintern tut er bei uns in der regel nicht, ausser in sehr milden gegenden. von dort aus startet er jedes jahr aufs neue in unsere breitengrade. seine verbreitung hat auf jedenfall etwas mit dem milderen klima zu tun. er wurde anfangs, weil er noch sehr unbekannt war, für einen kolobrie gehalten, darum auch öfter der name kolobrischwärmer, gehört aber zu den tagakriven schwärmern. er wird uns auf jedenfall erhalten bleiben.

der schwalbenschwanz ist ein falter der bei uns eigentlich "normal" ist, aber sehr sehr selten ist. ausser anscheinend in diesem jahr - dem schmetterlingsjahr.
andererseits glaube ich hängt es auch mit dem umdenken der menschen zusammen. es wird mehr auf die "wildnis" geachtet und doch mal ein wildes gestrüpp stehen gelassen, und nicht alle brennesseln abgemäht. ebenso werden die feldränder nicht mehr so kahlgeholzt. bei uns gibt es ettliche wildwiesen die absichtlich nicht landwirtschaftlich genutzt werden. das macht in der tierwelt schon etwas aus, wenn sie wieder eine heimat finden. monokulturen sind auch nicht mehr so extrem, durch den bioanbau stehen andere gemüse sorten auf den feldern, weniger chemie... etc.
dieser winter war extrem, was anscheinend im insektenreich eine irre wirkung hatte - siehe auch marienkäferplage in meck.-pom. die hatten so viel zu futtern, das sie sich sehr gut vermehren konnten.

ich finds herrlich, das sich trotz aller wiedrigkeiten, die selteneren arten nicht unterbekommen lassen. ein teil liegt bestimmt auch an unseren schönen artenreichen gärten, indenen sie sich anscheinend pudelwohl fühlen.


Grüne Grüße Sabine
Klimazone 7b / Unterfranken Maindreieck



Nicht über fehlende Buchstaben wundern. Habe eine Funktastatur, die gerne einmal aussetzt ;o)

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#3

RE: Tierische Einwanderer

in Tiere 14.08.2009 22:09
von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge

Das Taubenschwänzchen habe ich hier im Emsland auch schon gesichtet, die Wespenspinne und den Schwalbenschwanz noch nicht.
Ich denke, daß im Zuge der Klimaerwärmung noch weitere Arten, die eigentlich mehr im Süden leben, einwandern werden.


sonnige Grüße
Anja

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#4

RE: Tierische Einwanderer

in Tiere 16.09.2009 02:06
von trollbraut • Hängemattentester | 2.278 Beiträge

Bei uns in Dortmund hat sich im Tierreich auch einiges verändert.Ich bin hier als
Kind noch mit Spatzen und Tauben(auch Reinrassige Brieftauben) großgeworden.
Dann sah man immer mehr Meisen, die Spatzen verschwanden klammheimlich und die Brieftauben
verwilderten. In unserem jetzigen Gärtchen(wohne hier 22.Jahre) tauchte irgentwann das erste
Elsternpärchen auf. Da hab`ich mich noch gefreut! Aber sie vermehrten sich dann so stark und deziemierten
den Singvogelbestand. Wir hatten hier mal so richtige Jugendbanden von Elstern, die sogar ständig
unsere Hofkatzen tyranisierten.
Die Elstern sind nun wieder weniger geworden, entweder weil wir nun viele Krähen haben oder weil
sie zum Abschuss freigegeben wurden???
Insgesammt sind heute mehr Arten hier vertreten; Schwanzmeisen, Rotkehlchen, Zaunkönig und sogar ab und
an der Eichelhäher.....und irgendwann, klopfte immer was im Hinterhof und ich scherzte noch,von wegen Specht.
...und dann sah ich ihn tatsächlich, mitten auf der Hofwiese, mitten in der Großstadt.
Ich weiß ja nicht, aber der gehört doch nun wirklich in den Wald ,oder?
Meine so vermissten Spatzen fand ich übrigens bei unserem Bauern im Sauerland wieder. Als Kind gehörten sie
in meine normale Welt; doch heute geniesse ich es,sie bei ihren ausgelassenen Staubbädern zu beobachte...

gruß Anke



FÜR RECHTSCHREIBFEHLER ÜBERNEHME ICH KEINE VERANTWORTUNG.
Wer welche findet darf sie behalten!!!

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#5

RE: Tierische Einwanderer

in Tiere 19.10.2009 21:26
von Irisarian • Kompostverteiler | 492 Beiträge

Die Wespenspinne ist mir hier im Südwesten vor ca. 5 Jahren zum ersten Mal begegnet, ich finde sie wunderschön mit ihrer schwarz-gelb-weissen Zeichung .

Angefügte Bilder:
IMG_2829.JPG
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#6

RE: Tierische Einwanderer

in Tiere 30.10.2009 12:37
von Lotta • Hängemattentester | 2.733 Beiträge

Bei uns sind alle 3 heimisch:
Wespenspinne, Schwalbenschwanz und Taubenschwänzchen.

Auf die Wespenspinne bin ich zuerst durch ihr außergewöhnliches Netz aufmerksam geworden. Da ist in der Mitte eine "Zick-Zack-Naht" eingesponnen. Im ersten Moment habe ich das für ein zufälliges Muster gehalten. Wirklich faszinierend.





Den Schwalbenschwanz habe ich in diesem Sommer oft beobachtet, allerdings war er viel zu quirlig zum fotografieren.

Und das Taubenschwänzchen haben wir auch seit dem heißen Jahrhundertsommer im Garten. Ich liebe diesen kleinen "Kolibri".






Viele Grüße,
Lotta

A garden is not made in a year, indeed it is never made in the sense of finality.
It grows, and with the labours of love should go on growing.

zuletzt bearbeitet 30.10.2009 12:40 | nach oben springen





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