Bei meiner gestrigen Wanderung zur Priener Hütte kamen mir auch die ersten Enziane dieser Saison vor die Kamera und zwar der stängellose Enzian (Gentiana clusii). Bis vor kurzem war mir gar nicht klar, dass es hier verschiedene Arten gibt - die weitere Variante ist der breitblättrige Enzian (Gentiana acaulis).
Ich habe G. clusii auf Kalkgestein entdeckt - G. acaulis kommt in unseren Alpen ebenso vor, aber eher auf kalkfreiem Untergrund. Die in den Gärtnereien erhältliche Variante ist meistens G. acaulis, der in der Regel im Blütenkelch grüne Flecken aufweist und zwischen den 5 Kronenblättern jeweils ein stumpfes Zwischenstück enthält.
Bei G.clusii fehlen die grünen Flecken und das Zwischenstück zwischen den Kelchzipfeln.
Ich zeige zum Vergleich Gartenbilder von G.acaulis zu Bildern aus freier Wildbahn von G.clusii.

Diese beiden Arten gibt es, wie von Dir beschrieben, G.accaulis auf saurem Substrat (eher Zentralalpen), G.clusii auf Kalk. Wobei ich beide Arten auf deutsch nur als "Stengelloser Enzian" kannte. Der gärtnerisch angebotene G. accaulis verträgt aber - im Gegensatz zur Wildform, problemlos das kalkreiche Substrat der Münchner Schotterebene.

ich habe bisher in unseren Bergen, die ja eher kalkhaltige Böden haben, auch schon beide Varianten gesehen.

Zitat von Nostalgie

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ich habe bisher in unseren Bergen, die ja eher kalkhaltige Böden haben, auch schon beide Varianten gesehen.

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Es gibt ja auch in kalkreichen gebieten immer Plätze, die ein bischen moorig sind, etwas höher sitzen, die praktisch nur Regenwasser "sehen" und daher keinen Kalk abbekommen. Umgekehrt sieht man "Kalkpflanzen" im Urgestein kaum.