Vielen Dank für Euer Lob! Aber man soll ja immer ehrlich sein und deswegen muß ich Euch was gestehen: nur ein kleiner Teil der Gartengestaltung ist "auf meinem Mist gewachsen". Wir haben den Garten 2006 übernommen und die Vorbesitzer haben - wie uns unsere Nachbarn erzählten - jeden Tag im Garten gearbeitet. Waren auch Rentner und hatten insofern viel Zeit. Soviel Zeit habe ich nicht, daher sieht der Garten zur Zeit auch nicht überall ganz so gut aus, aber man muß die schrecklichen Ecken ja nicht fotografieren.

Und wie man auch hier sehen kann, kann man mit dem Bildausschnitt doch einiges bewirken.

Was man anhand der Fotos auch nicht sehen kann, ist die Tatsache, daß die Pergola leider falsch gebaut wurde, es fehlen die schrägen Verstrebungen. Zur Erklärung: wenn man ein Regal baut, so sollte man entweder eine Rückwand haben, die Stabilität verleiht, oder eben das bekannte Kreuz auf der Rückseite was jeweils von der einen Ecke in die schräg gegenüberliegende Ecke reicht, damit das Regal nicht hin und her schwanken kann.
Damit die Pergola auch nicht ins Wanken geraten kann, haben wir an einigen Stellen durch schräg gespannte Seile für Stabilität gesorgt. Irgendwann kommt das Teil sowieso neu, dann aber richtig stabil. Insofern reicht diese Behelfslösung erst einmal.

Und die schönen kleinen Lampions, die so eine schöne Heurigen-Atmosphäre verströmen (weshalb Mosche offensichtlich ja mit einer Flasche Wein vorbeikommen wollte) mußte ich leider auch zurückgeben, denn nach den ersten Regentagen fingen sie leider an zu rosten und das sah dann nicht mehr ganz so schön aus. Offensichtlich war das eine "Schönwetter-Gartenlichterkette". Schade, denn das sah wirklich sehr hübsch aus.

Nun zu den Beetumrandungen: es handelt sich hierbei um ganz normale Betonsteine, nur eben nicht quadratisch, sondern schmal und rechteckig. Diese liegen in einem Sandbett wie ich letztes Jahr feststellen mußte. Da die Beete rund angelegt sind und die Steine eckig sind, ergibt sich zwischen den Steinen jeweils ein dreieckiger Schlitz der mit kleinen Steinen ausgefüllt wurde. Leider lieben es die Ameisen, gerade hier irgendwie ihre Nester zu bauen und sie ziehen damit das ganze Unkraut durch diese Schlitze in die Beete. Deswegen mußte ich auch letztes Jahr ein Beet komplett auseinander nehmen, will heißen: jede Pflanze einzeln entnehmen und von Queckewurzeln befreien und wieder einpflanzen. Das Beet war und ist nun wieder mit Mauerpfeffer umrandet. Das war eine Heidenarbeit. Die Erde habe ich im Randbereich durchgesiebt um ja kein Queckewurzelstückchen übrig zu behalten. Ist mir auch ganz gut geglückt, aber dafür ist nun anderes Unkraut im Beet.
Glücklich bin ich mit den Beetumrandungen auch nicht. Die Nachbarn haben einfach um ihre Beete einen kleinen Graben abgestochen und haben das Queckeproblem damit besser im Griff.
Beim bereits von Quecke befreiten Beet habe ich zusätzlich zu den Steinen (die ich auch entnehmen mußte um die Wurzeln drunter rauszuziehen) jetzt noch so eine Umrandung aus gewelltem grünem Kunststoff eingegraben, als Wurzelsperre sozusagen.

Ich überlege, die normalen Steine gegen diese Randsteine zu ersetzen die so eine Rundung haben (an einer Seite nach innen, an der anderen Seite nach außen) und insofern auch ohne Fugen in Runden gelegt werden können.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie die Vorbesitzer es geschafft haben, diesen doch recht pflegeintensiven Garten unkrautfrei zu halten. Vielleicht haben sie mehr Chemie eingesetzt, aber das widerstrebt mir. Ich rupfe lieber und sprühe nicht.

Zum Teich: es handelt sich hier um zwei kleine Teiche die durch einen kleinen Wall getrennt sind. Über diesen Wall sind die einzelnen Teichfolien gezogen, die nicht miteinander verschweißt sind. Das hat zur Folge, daß der Wasserstand eine gewisse Höhe nicht überschreiten kann, er wird nicht höher als der kleine Wall in der Mitte und ist damit eigentlich viel zu niedrig. Auch fehlt am vorderen flachen Teich die Abstufung am Rand, die sog. Sumpfzone. Der Rand ist eigentlich viel zu steil. Man kann es auf dem Foto nicht sehen, aber bis zum Wasserspiegel sind nochmal ca. 50 cm steil runter vom Rand. Sozusagen eine kleine Steilküste.
Der vordere Teich ist bei vollem Wasserstand höchstens 35 cm tief. Am Rand wächst ständig massenhaft Moos, was leider das Wasser aus dem Teich zieht. Ich habe vor 2 Jahren insgesamt ca. 8 Stunden auf den Knien gesessen und das Moos rausgerupft. Unter dem Moos kamen Steine zum Vorschein die wir vorher gar nicht kannten. Aber weil der Rand so steil ist, fielen die größeren Steine immer wieder ins Wasser und man sah teilweise die Teichfolie, was ja nicht gut ist. Also lasse ich das Moos jetzt erstmal wieder wachsen.

Auch den Teich werden wir also irgendwann umgestalten müssen, denn so flach wie er jetzt ist, wird er im Sommer ganz schnell zu einer Algenzuchtanlage. Fische sind zum Glück nicht drin, dafür kommen im Frühjahr die Frösche und laichen dort ab.

Mit dem Garten haben wir auch ca. 100 Dahlien übernommen. Einen Teil hatte ich schon verschenkt, ein Teil hat auch nicht überlebt, obwohl ich diese jedes Jahr brav ausgegraben habe. Dadurch ist nun auch wieder ein wenig Platz in den Garten gekommen, so daß ich auch meine eigenen Ideen einbringen konnte. Und es geht ja auch mal was ein, so sind uns in den letzten Jahren 2 Rhododendronbüsche eingegangen und der späte strenge Frost dieses Jahr hat auch sein Übriges dazu getan, so daß immer wieder Lücken entstehen die man füllen muß.

Ich sehe das insofern nicht ganz so tragisch, solange es nicht meine Lieblingspflanzen erwischt. Aber mehr Beete möchte ich nicht haben, je mehr Beete, je mehr Platz für Unkraut. Ich überlege im Gegenteil, die Beete zu verkleinern. Bzw. sie weiter an den Gartenrand zu verlagern. Dort ist durch die zwei eingegangenen Rhododendren ja nun Platz entstanden.

Aber da ist noch so viel Anderes zu machen. Z.B. der Zaun ganz hinten auf Bild 1 und 2 ganz gut zu erkennen: dessen Pfosten wurden offenbar einfach so in die Erde eingegraben und nun fängt der an zu wackeln, weil das Holz angegammelt ist. Das muß also auch neu gemacht werden.

Naja, der Garten sieht schön aus, aber wenn man genauer hinsieht, dann sieht man die Fehler die bei der Anlage gemacht wurden und die nun langsam zu richtigen Mängeln werden.

Und manchmal erwische ich mich auch dabei, daß ich überlege, ob statt eines Gartenteichs nicht doch ein Pool viel schöner wäre.

Und für alle die sich mein Geschreibsel bis hierhin durchgelesen haben als Belohnung noch ein Bild von der Terasse am Abend mit "Illumination".

Und ein Bild vom Vorgarten, dessen Winterheide leider den diesjährigen Winter nicht überlebt hat. Nun blühen dort bunte Blumen.

Habe ich Euch mit meinem langen Beitrag verschreckt? Ich hoffe doch nicht, daß ich Euch alle Illusionen geraubt habe und Euch nun die Bilder nicht mehr gefallen.

Hier noch ein paar Bilder. Der Rosenbogen ist übrigens ein Gartenelement, was ich geplant habe. Ist gar nicht so einfach bei einem gewachsenen, Jahrzehnte alten Garten seine eigenen Ideen einzubringen.

Mir gefällt dein Garten gut, vor allem die Büsche hätte ich auch gern schon in dieser Größe.
Welche Rose hast du an dem Bogen?
Auch der Blauregen sieht toll aus, wie alt ist der? Meiner blüht nach über 10 Jahren immer noch nicht

Wenn Du auf das Bild schaust auf der linken Seite die Giardina (hellrosa) von Tantau und auf der rechten Seite die Laguna (dunkelrosa) von Kordes. Beides duftende Kletterrosen, wobei die Giardina einen etwas süßlicheren Duft hat, ähnlich wie Harlekin. Ich suche mal ein Bild aus den letzten Tagen raus, denn die Rosen sind im letzten Jahr stark gewachsen und treffen sich nun schon oben am Rosenbogen.

Ich habe keine Ahnung wie alt der Blauregen ist, da dieser sich schon im Garten befand, als wir das Haus gekauft haben. Aber das Haus ist von Anfang der 70er Jahre, insofern denke ich, daß der Blauregen auch schon ziemlich alt sein dürfte. Vielleicht auch schon über 30 Jahre. Aber er wuchert auch stark, ich habe dieses Jahr schon mehrfach Triebe zurückgeschnitten die immer in den Weg ragen. Besonders blöd, wenn die in Augenhöhe quer in den Weg ragen. Und mittlerweile sind schon wieder fast 1 Meter lange Triebe gewachsen.

Schön anzusehen ist der aber wirklich, nur hat man hinterher längere Zeit die Blütenblätter auf dem Weg und muß ständig fegen (oder es einfach übersehen).

Zitat von Hobbygärtnerin im Beitrag #12

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Habe ich Euch mit meinem langen Beitrag verschreckt? Ich hoffe doch nicht, daß ich Euch alle Illusionen geraubt habe und Euch nun die Bilder nicht mehr gefallen.

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Ach ja und als Giardina- Fan bin ich natürlich schon gespannt auf deine Foto´s.

Zitat von trollbraut im Beitrag #15

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Puh, wenn ich so darüber nachdenke, scheint es einfacher zu sein eine leere Fläche zu gestalten.

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Hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Da ab und zu auch mal was eingeht, muß man dann zwangsläufig seine eigenen Ideen einbringen, es sei denn man pflanzt wieder genau das Gleiche wie vorher. Aber es gibt eben doch so einige Pflanzen die in unserem Garten gar nicht vertreten waren und die ich so mag: Tulpen z.B. Und Sommerflieder. Und wenn man guckt, so findet man auch noch eine Stelle wo man das eine oder andere Pflänzchen unterbringen kann. Raum ist eben auch im kleinsten Garten und so klein ist unser Garten nicht. *freu*

So, ich habe auch ein Foto vom Rosenbogen gefunden, aufgenommen im Dunkeln mit Blitz, dadurch kommen die Rosen aber viel besser zur Geltung. Die Giardina ist hier natürlich rechts, weil von der anderen Seite aus fotografiert.

So hier nochmal Bilder von Laguna und Giardina. Konnte meinen Beitrag leider nicht mehr ändern, sonst hätte ich das Bild hinzugefügt.

Bild 1: Giardina
Bild 2: Laguna
Bild 3: Giardina und Laguna am oberen Ende des Rosenbogens