#1

Zwei Jahre Frust mit meinen Pflanzen - Schimmel/Wurzelmilben in Pon und Hydrokultur

in Kübel- und Zimmerpflanzen 11.11.2020 01:21
von Lawrence • Unkrautzupfer | 1 Beitrag

Hallo zusammen,

ich bin der Lawrence aus Duisburg, 43 Jahre alt.
Pflanzen mag ich sehr - doch dieses Hobby ist in den letzten Jahren mehr und mehr zum Frust geworden und endet gerade mehr oder weniger damit, dass ich dabei bin eine Pflanze nach der anderen - manchmal auch direkt mit dem Topf zusammen - zu entsorgen. Es kostet Überwindung, ich sehe jedoch keine andere Möglichkeit mehr mir anders zu helfen.

Ob ich mir noch einmal eine neue Pflanzensammlung zulege wird sich zeigen - eventuell hat ja irgendwer von euch den ein oder anderen Tipp, es in Zukunft besser zu machen.

Alles fing damit an, dass ich vor ca. 2 Jahren damit angefangen habe meine Pflanzen auf Hydro-Kultur-Basis zu ziehen. Der Grund dafür war, dass mir Pflanzenerde nicht hygienisch genug ist. Pilze, Bakterien und Ungeziefer wollte ich damit vermeiden. Ich habe mir also direkt frische, abgeschnittene Pflanzenteile im Wasserglas bewurzeln lassen und diese dann, nachdem das Wurzelwerk groß genug war in Blähtongefäße oder das Lechuza-Pon-System ohne organisches Substrat überführt. Hin und wieder war auch mal eine gekaufte Pflanze dabei, deren Wurzeln ich vorher komplett von der Erde befreit habe.
Geklappt hat das gut, ich habe nach Vorschrift gedüngt und sparsam gegossen. Die Pflanzen sind super gewachsen. Zumindest im Frühjahr und Sommer. Ab Oktober ist es dann jedes Jahr der gleiche Spaß: Die Pflanzen im Blähton fangen unten an den Schlitzen der Innentöpfe heftig an zu schimmeln. Bei den Pflanzen im Lechuza-System fängt die obere Pon-Schicht an zu schimmeln, es bildet sich ein Schimmelteppich, der regelmäßig abgetragen werden möchte. Und das, obwohl es sich um REIN mineralisches Substrat handelt. Zudem ist aufgefallen, dass eine sehr geringe Feuchtigkeit ausreicht, dass die Wurzeln im Herbst/Winter in diesen Systemen anfangen zu faulen.
So habe ich dann viel entsorgt und wieder neue Pflanzenstecklinge im Wasser herangezogen und es erneut versucht.

In diesem Jahr hatte ich zudem Last mit Sonnenbrand, da meine Pflanzen an den Fenstern stehen und ich in einer Dachwohnung wohne. In die übrigen Teile der Wohnung dringt leider nicht so viel Licht - ein Problem ja.
Dieses Jahr habe ich noch weniger gegossen und die Pflanzen durchtrocknen lassen, leider hat sich trotz allem ab Oktober erneut Schimmel gebildet, wenn auch nicht sehr viel.
Richtig schockiert hat mich die Tatsache, dass ich an den Innentöpfen und Wasserstandsanzeigern ALLER Hydropflanzen, sowohl in den Lechuza-Pon-, als auch in den Blähton-Systemen einige Wurzelmilben vorgefunden habe. Die Milben selbst sind hell (weiß), kaum zu erkennen, weniger als 1 mm groß und bewegen sich sehr sehr langsam. Wenn man genau mit Lupe hinschaut sieht man es deutlich krabbeln.
Ich besitze noch drei Sukkulenten, die in Kakteenerde stehen, diese drei Pflanzen sind die einzigen, die frei von Milben und Schimmel sind.
Kurios ist auch, dass sämtliche Hydrokulturpflanzen meiner Eltern, die in einer Wohnung eine Etage tiefer wohnen ebenfalls komplett von Milben befallen sind. ALLE Pflanzen auf Hydrokulturbasis in unterschiedlichen Wohnungen und unterschiedlichen Zimmern sind also befallen. Wo bitte kommen die Viecher her? - Ich kapiere es nicht!

Ich habe in der letzten Woche direkt Wermuttee gekauft und alle befallenen Pflanzen damit gegossen. - Leider hat der überhaupt nicht gewirkt. Die Hydrotöpfe sind jetzt stinkend verschleimt, dick verschimmelt, die vermeintlichen Wurzelmilben haben sich vermehrt und erfreuen sich bester Gesundheit. Ich würde sogar behaupten, dass die Lechuza-Systemtöpfe so versaut sind, dass man sie direkt mit Pflanze in den Müll geben kann.
Das Ende vom Lied, gestern hat die große Pflanzenentsorgungsaktion in zwei Haushalten begonnen.

Das was übrig bleibt sind zwei Kakteen und eine Aloe Vera, alle drei in herkömmlicher Kakteenerde.
Ich nenne euch gerade noch die anderen Pflanzen, die entsorgt werden: Da war einmal ein Zebrablatt, die Efeutute und ein Kroton, alle drei in Blähton.
In den Lechuza-Pon-Systemen hatte ich ich Bogenhanf, Glücksfeder, Madagaskarpalme, Einblatt, Dieffenbachia, Kaffeebaum, Monstera. Alle für die Tonne...

Tja... lange Rede kurzer Sinn... mir reicht es. So eine Verschwendung von Zeit und Mühe. Was also zukünftig tun?
Kann es sein, dass diese Hydrokultursysteme (Blähton/Lechuza) nicht richtig funktionieren? Mache ich etwas falsch? Nutze ich die falschen Pflanzen dafür? Sind die Systeme vielleicht nicht optimal und die Pflanzen werden anfälliger für Schädlinge?
Sehr gerne hätte ich Pflanzen, die ganz ohne Substrat auskommen - zumindest als letzte Konsequenz. Wie wäre es mit Orchideen im Glas, ohne alles. Jeden Tag einmal mit destilliertem Wasser besprühen, alle zwei Wochen Orchid Spray und gut? Das sollte doch völlig ungezieferfrei gehen? Oder sollte ich in meiner Wohnung eher Sukkulenten halten, wegen der Dachlage und den Problemen im Sommer...

Ich wäre da für jeden Tipp dankbar - Ansonsten kann ich auch immer noch meine drei Sukkulenten behalten und es gut sein lassen.

Viele Grüße
Lawrence


zuletzt bearbeitet 11.11.2020 01:25 | nach oben springen

#2

RE: Zwei Jahre Frust mit meinen Pflanzen - Schimmel/Wurzelmilben in Pon und Hydrokultur

in Kübel- und Zimmerpflanzen 11.11.2020 11:51
von gretel1 • Supermoderatorin | 12.564 Beiträge

Hallo Lawrence,

Deine Beschreibung liest sich ziemlich schwierig und ich würde Dir gerne helfen, habe aber, mangels ausreichend Fensterbänken, keine Zimmerpflanzen.
Vielleicht hat jemand anders hier Ratschläge für Dich.


LG
Barbara
Klimazone 8a NRW
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#3

RE: Zwei Jahre Frust mit meinen Pflanzen - Schimmel/Wurzelmilben in Pon und Hydrokultur

in Kübel- und Zimmerpflanzen 11.11.2020 13:37
von Nostalgie • Moderatorin | 6.516 Beiträge

Ich habe zwar Zimmerpflanzen, darunter auch viele Kakteen und Sukkulente - aber alles entweder in Erde oder Erde/Lavagemisch. Da ich sehr sparsam mit Wassergaben bin, gibt es kaum Probleme mit Schädlingen oder Pilzen.
Ich würde nicht gleich das Kind mit dem Bad ausschütten und versuchen, zumindest einen Teil der Pflanzen zu retten und in ein anderes Substrat umpflanzen.


Mein Garten macht keine Arbeit - er ist eine Herzensangelegenheit

LG
Nostalgie
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#4

RE: Zwei Jahre Frust mit meinen Pflanzen - Schimmel/Wurzelmilben in Pon und Hydrokultur

in Kübel- und Zimmerpflanzen 11.11.2020 22:24
von Laburnum • Rabattenstylist | 1.663 Beiträge

Hallo Lawrence, herzliche willkommen bei uns Pflanzenverrückten.

Wie ich lese, ist Dir Dein "grüner Daumen" abhanden gekommen. Leider kommen nicht alle Pflanzen mit den sich ändernden Gegebenheit im Herbst/Winter zurecht. Ein bisschen Schwund ist leider immer.

Du sprichst auch Orchideen an. Da ich davon viele verschiedene Gattungen pflege, fallen mir nur die Vandeen und die Vielzahl ihrer Kreuzungen ein, die ohne Substrat mit nackten Wurzeln in Gläsern leben und blühen können.
Doch ist diese Haltung sehr aufwändig und erfordert durch tägliches Sprühen der Wurzeln und mindestens zweimaliges wöchentliches Tauchen (mit oder ohne Dünger) etwas Fingerspitzengefühl.
Einfacher sind diese schönen Pflanzen nicht zu halten.

[[File:Vanda Pacsom Feagrance 08.20.JPG|none|auto]]

.


Liebe Grüße, Karin
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#5

RE: Zwei Jahre Frust mit meinen Pflanzen - Schimmel/Wurzelmilben in Pon und Hydrokultur

in Kübel- und Zimmerpflanzen 12.11.2020 11:30
von Laburnum • Rabattenstylist | 1.663 Beiträge

Hier ein Bild meiner Vanda wurzelnackt im Glas.


Liebe Grüße, Karin
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