Hier die Antwort auf Claudias Frage (http://www.das-pflanzen-forum.de/t976f86-Manfred.html) „Bitte erzähle doch mal mehr von deinem Naturgarten : welche Pflanzen und Rosen hast du wie pflegst du sie,…“

Eigentlich bin ich vor allem der Natur und deren Schutz verbunden und sehe mich erst in zweiter Linie als Hobbygärtner. Ich kenne mich auch weit besser bei einheimischen Pflanzen und Tieren (Libellen), als bei Gartenpflanzen aus. Die „natürliche“ Kombination war dann fast zwangsläufig ein Naturgarten. Darunter verstehe ich ein Gartenkonzept, das nicht notwendigerweise ein natürliches Biotop nachbaut, aber einheimischen Pflanzen und Tieren eine möglichst gute Lebensgrundlage bietet und ich bin ein wenig Stolz, wenn bei mir, mitten im Siedlungsgebiet eine Mönchsgrasmücke und Gartenrotschwanz brütet und ich Stieglitze und Schwanzmeisen vom Fenster aus beobachten kann.

Ich wohne auf diesem Grundstück an sich schon 15 Jahre. Da stand ein kleines Siedlungshäuschen (Doppelhaushälfte, BJ 1937, 67qm Wohnfläche, 600qm Grund). Da wir mittlerweile ein 5 köpfiger Haushalt sind haben wir 2004 abgerissen und neu gebaut, der Baustelle fiel natürlich ein Gutteil des Gartens zum Opfer. Übrig blieb im hinteren Teil auf 2 Seiten eine Wildstrauchhecke, eine kleine Blumenwiese, eine Blumenrasenfläche und auf der Südseite ein vergleichsweise großer Gemüsegarten. Letzteren wollte ich deutlich verkleinern, das war mir einfach zuviel Aufwand neben Beruf und Familie und wollte an der Stelle ein paar weitere Sträucher an den Zaun setzen. So kam ich zu den Wildrosen bzw über ein Buch von Reinhard Witt (der Naturgarten) an die „naturnahen Gartenrosen, denn einheimische Wildsträucher haben Gartentechnisch ein Problem: die mit Abstand meisten blühen weiß (bei mir: Schlehe, Weißdorn, Traubenkirsche, Roter Hartriegel, Pfaffenhütchen, Hollunder, Gemeiner und Wolliger Schneeball… Da gibt es zwar ein paar gelbe (Kornelkirsche, gemeine Berberitze, Ginster), aber nicht viel. Eine R.canina, die im alten Garten Stand, fiel dem Bau zum Opfer und sehr farbenprächtig ist sie ja auch nicht. Da fiel mir eben das Buch von Witt und der Katalog der Gärtnerei Strickler in die Hand und es gibt da etwa rosa Sorten von Schlehe und Traubenkirsche, sowie eine ungefüllten Rotdorn (Farbmutante des Weißdorn) und eben die „Wildrosensorten“, die den entsprechenden Wildarten engstens verwandt sind und ihnen im Wert für Insekten und Vögel nichts nach stehen. So kam ich zu den Rosen, die ich über die nächsten Jahre auch noch ein wenig ausbauen möchte, die aber keineswegs eine dominante Rolle in meinem Garten einnehmen. Ich pflege noch ein kleines Alpinum mit einheimischen Bergpflanzen und Pflanzen der sog bayerischen Haiden (Kalktrockenrasen). Neben (und unter) den Wildrosen pflanze ich Wildstauden.
Direkt an der Terasse habe ich ein eher gewöhnliches, „internationales“ Staudenbeet mit Rudbeckia, Phlox etc. und da stehen auch ein paar moderne (englische) Rosen. Überhaupt bin ich in Sachen Naturgarten kompromissbereit und bei mir gibt es auch Flieder, Gewürzstrauch, Goldregen und Blutpflaume…)
Dieses Jahr kamen dann noch 2 Obstbäume dazu, eine kleine Birne mit zwei Sorten (Williams Christ und Gellerts Butterbirne) sowie ein Apfelhichstamm mit 4 Sorten (Schöner von Bath, Danziger Kant, Zabergäu und Glockenapfel).
So, das war’s fürs Erste, Fotos gibt’s frühestens nächstes Jahr.
Gruß,
Manfred

Danke Manfred,

schöne ausführliche Beschreibung "Deiner Natur".