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Exoten im Naturgarten
in Der naturnahe Garten 14.02.2008 13:48von manfredm • Moderator | 861 Beiträge
Ich sehe das nicht so.
Wenn jemand Gefallen an einem exotischen Strauch, einer Staude, einer Edelrose … findet – warum nicht. Deren Wert für die Umwelt ist zwar entsprechend geringer, aber in einem gewissen Maße wird das den Wert des ganzen Gartens nicht beeinflussen.
Bei mir selbst ist ein Terassenbeet mit englischen Rosen, Rudbeckia, Helianthus, und anderem, was sich in den meisten Gärten findet, bei den Sträuchern steht Buddleia, Aronia, Forsythia Laburnum und Calycanthus – und ich glaube trotzdem einen „echten“ Naturgarten zu haben. In der Gesamtheit schätze ich den Anteil meiner Exoten auf kleiner 10%, damit wird die Umwelt zurechtkommen. Einen "ökologischen Totalausfall" habe ich auch - auf Wunsch meiner Frau: "Kerria japonica 'plena'", der hat den ökologischen Wert eines "Gummibaumes"
Einen Punkt gibt es aber meiner Meinung zu beachten: mögliche Gartenflüchtlinge! Springkräuter (Impatiens), Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und viele mehr verdrängen als Neophyt ganze Ökosysteme. Letztes Jahr fand ich bei mir in der Nähe eine Waldlichtung, die praktisch komplett von den genannten Neophyten überwuchert war. Solche Pflanzen sollte man im Garten meiden! Ein interessanter Link dazu, wie so oft, in Wikipedia:http://de.wikipedia.org/wiki/Neophyt
Manfred
RE: Exoten im Naturgarten
in Der naturnahe Garten 15.02.2008 16:54von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge
Ich habe mehr einen Mischgarten als einen reinen Naturgarten. Unter anderem habe ich auch Buddleia und auch eine Kerria japonica 'plena', von der ich bislang nicht wußte, daß sie keinerlei ökologische Bedeutung hat. In dem von dir geposteten Link werden beide Arten als invasiv beschrieben. Gut, das die Kerria Ausläufer bildet, weiß ich, aber aus dem Garten sind sie noch nie gewandert. Sind diese Beiden bei euch invasiv?
sonnige Grüße
Anja
RE: Exoten im Naturgarten
in Der naturnahe Garten 15.02.2008 17:13von manfredm • Moderator | 861 Beiträge
Kerria ist ein Exot ohne Verwandschaft in Europa, daher gibt es auch keine Insekten, die ihm etwas abgewinnen. Die Plena Form hat noch nicht mal eine Blüte, die Honigsuchern etwas bieten könnte und auch keine Früchte - also nichts.
Manfred
ich tendiere ja auch mehr in Richtung Natur, versuche viel für die einheimische Insekten und Vogelwelt zu pflanzen, aber viele nicht heimische Pflanzen sind einfach zu schön, um sie nicht im Garten zu haben. Rosen, die nicht gespritzt werden und Naturdünger bekommen, haben ja auch einen gewissen ökologischen Wert ich liebe meine "gesunde Mischung"
Liebe Grüße Claudia
Klimazone 7b
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In der Enge unseres heimatlichen Gartens, kann es mehr Verborgenes geben, als hinter der Chinesischen Mauer
(Antoine de Saint-Exupery)
RE: Exoten im Naturgarten
in Der naturnahe Garten 15.02.2008 19:05von manfredm • Moderator | 861 Beiträge
Zitat von Claudia
... Rosen, die nicht gespritzt werden und Naturdünger bekommen, haben ja auch einen gewissen ökologischen Wert...
Wichtiger Punkt! Ich bin aufgewachsen mit der Beobachtung, daß Rosen eigentlich immer gespritzt werden müssen und habe lange gebraucht, bis ich entdeckt habe, daß das nicht notwendig sein muß. So bin ich dann auf einmalblühende Alte Rosen und Naturnahe Gartenrosen gekommen.
Manfred
RE: Exoten im Naturgarten
in Der naturnahe Garten 15.02.2008 20:41von sabine • Rabattenstylist | 1.249 Beiträge
Ich habe auch einen Mischgarten, aber trotzdem kommen bei mir die Bienen auf ihre Kosten. Allein meine Multiflorarose hat einen Durchmesser von mindestens 4-5m. Bei mir gibt es viele Stauden die zwar hier nicht vorkommen, aber dennoch naturbelassen sind.
Auf jeden Fall gefällt mir mein Garten besser, als der meiner Nachbarin. Sie hat hauptsächlich Nadelgehölz und Thujen, und nur vereinzelt etwas blühendes.
schöne Gartentage und viele Grüße Sabine
RE: Exoten im Naturgarten
in Der naturnahe Garten 16.02.2008 01:08von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Ich bin absoluter Rhododendronliebhaber und meine passen sehr gut in einen Naturgarten.Unsere vielen Singvögel wären sehr motzig wenn ich die alle roden würde, sie bieten Schutz vor Wind,Sperber und co. im Schatten läßt sich im Sommer gut ein Schläfchen halten und irgendwie habe ich im Frühling auch schon Hummeln und andere Insekten an den Blüten gesehen,da mag ich mich aber täuschen.
Kröten,Blindschleichen und Molche lieben übrigens den Wurzelbereich der Rhodos,immer schön gemulcht und leicht feucht,von den vielen Regenwürmern als Nahrungsquelle mal ganz zu schweigen.
wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
Zitat von manfredmZitat von Claudia
... Rosen, die nicht gespritzt werden und Naturdünger bekommen, haben ja auch einen gewissen ökologischen Wert...
Wichtiger Punkt! Ich bin aufgewachsen mit der Beobachtung, daß Rosen eigentlich immer gespritzt werden müssen und habe lange gebraucht, bis ich entdeckt habe, daß das nicht notwendig sein muß. So bin ich dann auf einmalblühende Alte Rosen und Naturnahe Gartenrosen gekommen.
Ich habe auch viele einheimische-, aber auch viele exotische Pflanzen im Garten. Ebenso wie viele Leute hier und in anderen Foren eben einen Mischgarten. Im Sommer summt es vor lauter Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und anderen Insekten, wenn die bei mir keine Nahrung finden würden, dann würden sie sicherlich nicht in Massen erscheinen.
Warum sollen einmalblühende-, oder alte naturnahe Gartenrosen gesünder sein, als andere? Ich habe ca. 150 Rosen im Garten, von der einmalblühenden Wildrose bis zur modernen Teehybride, keine davon wird gespritzt, das eine Gattung dadurch automatisch gesünder oder kränker als eine andere ist, kann ich nicht bestätigen.
Viele Gärten bestehen heute nur noch aus Thujen- Fichten- und Rasenflächen, die finde ich persönlich ökologisch tot.
Wenn es dagegen Gartenfreundinnen bzw. -freunde gibt, die sich einen bunten, aber arbeitsintensiven Garten anlegen, egal ob mit heimischen- oder mit nichtheimischen Pflanzen dann kann ich das nur begrüßen.
Liebe Grüße
Matthias
Klimazone 7a bis 7b
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