|
|
Bekämpfung des japanischen Riesen- / Stauden-Knöterichs
in Stauden 24.08.2014 21:16von Hobbygärtnerin • Regenwurmbeschwörer | 680 Beiträge
Bei der Suche nach dem japanischen Riesenknöterich stieß ich lediglich auf einen Thread in dem der aber nur kurz erwähnt wurde, unter Anderem das hier:
Zitat von Susanne im Beitrag RE: Blüten am Wegesrand
...
Ich fürchte, daß wir den japanischen Riesenknöterich nicht mehr los werden. Ich habe bei einer Rundfahrt durch die Kanallandschaft Hamburgs mit Entsetzen gesehen, daß dort die heimische Uferflora durchgehend von diesem Zeug verdrängt worden ist. Auch an gerade neugebauten Autobahnabschnitten findet sich der Wucherer - eingeschleppt durch Erdanschüttungen.
Bei uns im Garten kam diese Pflanze immer wieder durch den Zaun gewachsen, vom Nachbarn her und ich schnitt das Teil immer wieder ab. Nach wenigen Jahren sah ich sie dann am Elbufer in Hamburg und dachte: ach, das ist wohl eine ganz normale Pflanze, dann kannst Du die ja auch wachsen lassen.
Zum Glück las ich dann im Gemeindeblatt einen Beitrag des BUND über die Verbreitung des japanischen Riesenknöterichs und daß dieser alles Andere überwuchern würde und bekämpft werden muß. Daraufhin suchte ich danach und stelle dann fest: das ist genau das Zeugs was bei uns im Garten immer wieder durch den Zaun kommt.
Schaut hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Japanischer...nkn%C3%B6terich
Nachdem der Zaun nun weg ist, haben wir zur Zeit freien Blick auf Nachbars Garten und dort wachsen etliche dieser Teile. Auch bei einer Bekannten in der Parallelstr. habe ich dieses Gewächs bereits entdeckt, sie geht aber davon aus, dass es sich um Tabakpflanzen handele. Auch den Nachbarn konnte ich nicht davon überzeugen, daß er das Zeugs entfernt. Er meint, das könne man ganz einfach ausreißen. Ja, in gewisser Weise hat er Recht: die Triebe lassen sich leicht entfernen, aber die Wurzel aus der immer wieder neue Triebe kommen bleiben im Boden und insofern wächst das Zeugs eben auch weiter zu uns rüber. Ich kann ihm nicht klar machen, daß man dieses Zeug unbedingt entfernen muß, bevor es sich noch weiter verbreitet.
Wenn man im Internet recherchiert, trifft man auf Berichte die besagen, daß viele Gemeinden und Kommunen einen verzweifelten Kampf gegen dieses Kraut kämpfen (siehe auch obigen Link zu Wikipedia, runterscrollen).
Ich verstehe aber nicht, wieso man über dieses Zeugs nicht informiert, damit zumindest private Gartenbesitzer es nicht im eigenen Garten etablieren, sondern es bekämpfen.
Und nun meine Frage: hat jemand dieses Kraut vielleicht bereits erfolgreich im eigenen Garten bekämpft?
Bei uns kommt es nun schon an zwei verschiedenen Stellen durch den Zaun durch. Wir reißen es ständig aus aber das nützt nichts. Habe zwar gelesen, daß ständiges Roden die Pflanze zerstören soll, aber wenn der Nachbar den größten Teil wachsen lässt, wird das auch nichts werden. Meine Idee ist nun, Round-Up mittels einer Spritze in den hohlen Stengel zu spritzen in der Hoffnung, daß hierdurch die gesamte Pflanze ausgerottet wird.
Für Erfahrungsberichte wäre ich dankbar. Zumindest aber hoffe ich, daß ich mit diesem Beitrag wenigstens ein wenig dazu beitragen kann, die Verbreitung in den Gärten der Forumsmitglieder zu verhindern. Wie man bei Wikipedia ebenfalls nachlesen konnte, werden diese Pflanzen offenbar noch (wenn auch in einigen Ländern bereits verboten) sogar im Gartencenter angeboten.
Grüße von der Hobbygärtnerin
RE: Bekämpfung des japanischen Riesen- / Stauden-Knöterichs
in Stauden 24.08.2014 21:39von Nostalgie • Moderatorin | 6.576 Beiträge
Da sprichst du mir direkt aus der Seele, Hobbygärtnerin!
Ich selber habe dieses Zeug zwar nicht im Garten, beobachte aber schon mit Sorge, dass es sich hier zunehmend ausbreitet - sogar auf den Almwiesen in den Bergen wächst es schon. Ich sehe hier schon kilometerlange Streifen an Flüssen und Bächen, wo schon jegliche andere Vegetation verschwunden ist.
Bei uns hier in Bayern wird dagegen bisher rein gar nichts unternommen! Die meisten Leute kennen die Pflanze nicht und ich mach bei jeder Gelegenheit darauf aufmerksam.
Ich habe an die Umweltbehörde in unserem Landratsamt geschrieben - bekam aber bisher nur eine Notiz, dass mein Schreiben an den Fachberater für Garten und Landschaftspflege weitergeleitet wurde.
Was ich auch ziemlich schlimm finde ist, dass in letzter Zeit in mehreren TV-Sendungen (zuletzt in Querbeet) Basteltipps gezeigt werden, in denen Stiele vom Knöterich verarbeitet werden. Ich habe auch an die Redaktion von Querbeet geschrieben und auf die Gefahr hingewiesen, die von dieser Pflanze ausgeht. Es genügt, Reste von so einem Gesteck auf den Kompost zu werfen, um sich die Pflanze im Garten anzusiedeln. Da bekam ich natürlich auch nur eine halbherzige Bla-bla-Antwort.
Soviel ich gehört habe, bringt man ihn nur los, indem man kosequent alle grünen Teile vernichtet, sobald sie aus der Erde schauen - aber nicht kompostieren! Es dauert aber mehrere Jahre, bis man ihn auf diese Weise los wird. Selbst mit Roundup richtet man nicht viel aus, weil es die bis zu 6m langen Wurzeln nicht ankommt.
"Düfte sind die Gefühle der Blumen"
- Heinrich Heine -
LG
Nostalgie
RE: Bekämpfung des japanischen Riesen- / Stauden-Knöterichs
in Stauden 24.08.2014 23:51von Hobbygärtnerin • Regenwurmbeschwörer | 680 Beiträge
Das bedeutet, daß wir das Zeug nie loswerden können, wenn der Nachbar (bei dem der größte Teil steht) nicht ebenfalls dagegen vorgeht. Da sich dort seine "Krumpelecke" befindet, wird er da wohl nicht viel machen. Spätestens, wenn die Teile die Grundmauern des dort in der Nähe befindlichen Nebengebäudes angreifen, wird er hoffentlich aktiv werden.
Immerhin: wenn das Gebäude abgerissen werden muß, darf er dort nichts Neues bauen und sein rauchender Mieter belästigt uns nicht mehr mit dem blauen Dunst. (Man soll ja positiv denken).
Aber da die Wurzeln auch Grundmauern angreifen können, würde es wohl auch nichts bringen eine Wurzelsperre aus Beton einsetzen zu lassen.
Was ich aber auch nicht wußte: die Goldrute gehört auch zu den Arten die heimische Pflanzen verdrängen. Ich dachte immer, es handele sich dabei um eine heimische Pflanze. Wir haben sie im Garten und ihre Wucherei nervt mich jetzt schon ein wenig, da sie mittlerweile auch an Stellen raus kommt an denen ich sie nicht haben möchte.
Angesät hat sie sich selbst und da ich die Blüten eigentlich mag, habe ich sie wachsen lassen. Aber ich werde nun doch drauf achten, daß ich sie stärker in Schach halte. Ja, man lernt ja nie aus.
http://www.neobiota.de/fileadmin/NEOBIOT...tenpflanzen.pdf
Ich werde weiter suchen, vielleicht finde ich noch etwas, womit ich meinen Nachbarn überzeugen kann gegen den Staudenknöterich vorzugehen.
Grüße von der Hobbygärtnerin
RE: Bekämpfung des japanischen Riesen- / Stauden-Knöterichs
in Stauden 28.08.2014 23:01von Hortulus • Gewächshausputzer | 134 Beiträge
Hi
Ich habe einmal die Stengel abgeschnitten und in die hohlen Stümpfe unverdünntes round up gegossen. Das hat den Knöterich zwar nicht umgebracht, aber für einige Jahre wuchs er nur ganz mickerig. Dann erholte er sich wieder, wuchs aber manierlich horstig. Doch dann fing er an in die Umgebung Ausläufer zu schicken. Damit hat er sich dann doch unbeliebt gemacht. Ich werde das jetzt noch einmal wiederholen, bohre ihn aber durch die Trennwände der Nodien an und verschließ die Stümpfe oben, damit nicht der Regen das Ganze verdünnt. Mal sehen, ob ich damit dann mehr Erfolg habe.
MfG.
Wolfgang
natura magister artis
RE: Bekämpfung des japanischen Riesen- / Stauden-Knöterichs
in Stauden 29.08.2014 09:17von madison • Gewächshausputzer | 127 Beiträge
bei uns (Südbaden) wächst das Zeug leider auch überall im öffentlichen Bereich (entlag von Strassen, Bächen etc). Ich habe schon mehrfach beoabachtet, dass die Gemeinde das Zeug abgeflammt hat, aber das hat natürlich nur oberflächlich was gebracht. Ich denke insgesamt haben wir keine Chance das Zeug wieder loszuwerden. Wir werden uns daran gewöhnen müssen. Aber in meinem Garten würde ich das Zeug auch nicht dulden und allenfalls mit grosszügen Grabarbeiten oder chemischer Keule dagegen vorgehen.
RE: Bekämpfung des japanischen Riesen- / Stauden-Knöterichs
in Stauden 29.08.2014 10:51von Nostalgie • Moderatorin | 6.576 Beiträge
Gestern abend habe ich beim Landratsamt eine Antwort auf mein Schreiben bezüglich invasiver Neophyten reklamiert - diesmal "etwas höher oben" und habe jetzt umgehend eine Antwort bekommen. Man will zumindest meinen Vorschlag, wenigstens die Bevölkerung aufmerksam zu machen, realisieren.
Mal sehen, ob da was kommt.....
"Düfte sind die Gefühle der Blumen"
- Heinrich Heine -
LG
Nostalgie
RE: Bekämpfung des japanischen Riesen- / Stauden-Knöterichs
in Stauden 29.08.2014 10:52von acanthus • Gartengeneral | 6.279 Beiträge
Zitat von Hortulus im Beitrag #4
Hi
Ich habe einmal die Stengel abgeschnitten und in die hohlen Stümpfe unverdünntes round up gegossen. Das hat den Knöterich zwar nicht umgebracht, aber für einige Jahre wuchs er nur ganz mickerig. Dann erholte er sich wieder, wuchs aber manierlich horstig. Doch dann fing er an in die Umgebung Ausläufer zu schicken. Damit hat er sich dann doch unbeliebt gemacht. Ich werde das jetzt noch einmal wiederholen, bohre ihn aber durch die Trennwände der Nodien an und verschließ die Stümpfe oben, damit nicht der Regen das Ganze verdünnt. Mal sehen, ob ich damit dann mehr Erfolg habe.
MfG.
Wolfgang
und das gegen allen Informationen und Aufklärungsarbeiten, die es auch oder gerade hinsichtlich des
Round Up`s gibt!
Nicht zu fassen!
RE: Bekämpfung des japanischen Riesen- / Stauden-Knöterichs
in Stauden 08.09.2014 13:59von Hobbygärtnerin • Regenwurmbeschwörer | 680 Beiträge
Roundup soll aber das Einzige sein mit dem man das Zeugs überhaupt weg bekommen kann. Ich bin auch kein Freund davon. Aber ich denke es ist schon was anderes wenn man das Zeug direkt in den Stengel spritzt als wenn Leute damit ihre Terrasse behandeln um das Unkraut zu entfernen (was im Übrigen ja verboten ist, manche aber wohl nicht kümmert was man so hört).
Konnte meinen Nachbarn aber nun davon überzeugen, dass wir gemeinsam gegen das Zeugs vorgehen müssen. Wie ich neulich vom BUND hörte, verdrängt das Zeug an Bachläufen die einheimische Flora, zieht sich zum Winter in die Erde zurück und somit sind die Ufer der Bäche der Bodenerosion freigegeben, weil keine heimische Flora dort mehr mit ihrem Wurzelwerk die Befestigung der Uferböschungen gewährleistet. Das sollte man sich mal vor Augen führen.
Dagegen ist der Sommerflieder doch total harmlos. Ich habe bisher einen einzigen Sämling gehabt vor ein paar Jahren den ich umgepflanzt habe weil er an einer ziemlich blöden Stelle wuchs. Nun wächst er im Beet und blüht dort fleissig, verdrängt nichts und zieht die Schmetterlinge an. Gar kein Vergleich.
Wie man mir erzählte, werden die Blätter des Riesenknöterich in Japan angeblich gegessen. Weiß jemand ob das stimmt?
Grüße von der Hobbygärtnerin
Besucher
0 Mitglieder und 5 Gäste sind Online |
Forum Statistiken
Das Forum hat 6970
Themen
und
194985
Beiträge.
Heute waren 2 Mitglieder Online: |