01
April
2023

Carlina acaulis, die Silberdistel

...........eine bekannte Staude, die auf kalkreiche, sonnige Standorte angewiesen ist,
die darüber hinaus auch nährstoffarm sein müssen.
Ihre Pfahlwurzeln sollen bis zu über einen Meter tief in den Boden ragen, um sich auch in den Sommer-trockenen Monaten mit Wasser versorgen zu können.
Wie alle Blüten der Familie Korbblütler sind diese rel. unscheinbar und haben dafür auffallend silbrige Hochblätter. Die inneren Hochblätter der Silberdistel haben die Eigenart, sich bei nahendem Regen schützend über die eigentlichen Blüten zu legen, was ihr den Beinamen Wetterdistel einbrachte.
Unsere Jura-Südhänge waren bekannt für das reiche Vorkommen dieser Staude. Abbildungen der Silberdistel findet man auf fast allen den Tourismus fördernden Flyer.
Den Artnamen acaulis kennen wir u.a. von der Primula acaulis, der
Stängellosen Schlüsselblume.
Ganz stängellos ist die Carlina nicht, was die Leute aber nicht davon abhielt ihre Blüten mit dem kurzen Stiel zu schneiden, um sie in lange haltbare Trockengestecke auf den Gräbern zu verwenden. So ist es bei uns heutzutage fast schon ein Glücksfall, Silberdisteln zu finden.
Die Silberdistel ist in Deutschland besonders gefährdet und steht unter Schutz.
Auch Samen darf nicht entnommen werden. Trotzdem raubte ich einer Blüte vergangenen Herbst ihre letzten verbliebenen Samen und legte diese in einem extra tiefen Tontopf aus. Diese Töpfe finden bei Liebhabern von Mehlprimeln wegen deren ebenfalls langen Pfahlwurzeln gerne Verwendung.
Der Samen war keimfähig, die ersten Sämlinge keimten bereits nach zehn Tagen.
Sicherlich begünstigt durch den Aufstellungsort im unbeheizten Gewächshaus, das auch Ende Oktober noch ausreichend Wärme bot.
Das mit reichlich Kalksplitt angereicherte Substrat war nicht frei von unerwünschten Wildkräutern. Aber nach spätestens 6 Wochen entwickelten sich die ersten richtigen Blätter.
Beim genauen Betrachten der ovalen 6 bis 7 mm langen Blättchen waren bereits zarte Borsten erkennbar und somit eine sichere Identifizierung möglich.
Während den frostigen Wochen war Stillstand. Die einzige Aufgabe war, für das richtige Pensum an Feuchte zu sorgen.
Wie für viele Wildstauden typisch war die Keimung unregelmäßig. Bis zum jetzigen Zeitpunkt erscheinen neue Keimblätter.
Der Topf mit den Sämlingen ist bei frostfreiem Wetter im kleinen Alpinum im Boden eingesenkt. Wechselhaft wie unser Wetter ist, eine kleine Herausforderung!
Nicht minder heikel wird die Aufgabe, die Pflänzchen zu vereinzeln, um ihnen eines Tages an unserem Südhang einen endgültigen Standort zu geben.



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