#1

Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 14.01.2010 12:42
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Düngung
Rosen brauchen für ein gesundes Wachstum ausreichend Nährstoffe. Bei einer Unterversorgung der Rose kommt es zu Kümmerwuchs und damit blüht sie auch weniger. Das größere Übel ist eine Überversorgung der Rose mit Nährstoffen. Bei einer "übermästeten" Rose sind die Triebe und Blätter sehr weich und sie fällt leicht Pilzerkrankungen und den ersten starken Frösten zum Opfer. Ein zuviel an Dünger kann gerade auf sandigen Böden leicht ausgewaschen werden und der Dünger findet sich im Grundwasser wieder.

Die Düngerart ist eine persönliche Entscheidung. Ob organische/biologische oder mineralische/chemische Dünger eingesetzt werden sollen, muß jeder für sich entscheiden.

Die Düngermenge richtet sich nach dem Gartenboden. Lehmige/tonige Gartenböden haben den Vorteil, schon viele Nährstoffe zu enthalten und diese auch gut speichern zu können. Sandige Böden enthalten weniger Nährstoffe und können Dünger schlechter festhalten. Deshalb ist es gerade auf Sandböden sehr wichtig, eine kleine Menge Dünger zu geben, aber dafür einmal öfter.

Beim Düngen ist auf eine harmonische Düngung zu achten. Das heißt, dass alle nötigen Nährstoffe gedüngt werden, die die Rose braucht. Am leichtesten ist es, einen fertigen Rosendünger zu verwenden. Auf der Packungsrückseite stehen die Düngemengenangaben für unterschiedliche Böden. Bitte diese unterschiedlichen Mengen auch einhalten.

Die erste Düngung erfolgt im März/April, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. So kann die Rose auch den Dünger aufnehmen.

Eine zweite Düngung erfolgt Ende Juni, wenn die Rosen das erste Mal fast verblüht sind. Bei chemischen Düngern ist darauf zu achten, dass kein Dünger auf den Rosenblättern kleben bleibt, da es sonst schnell zu Blattverbrennungen kommen kann.

Ab Mitte Juli sollte nicht mehr gedüngt werden, da sonst die Rosentriebe nicht mehr ausreifen können und die Rosen dem Frost zum Opfer fallen können. Um ein Ausreifen der Rosentriebe zu fördern, kann ab Ende Juli bis Mitte August mit schwefelsaurem Kali gedüngt werden.

Bei Kompostgaben im Garten ist darauf zu achten, dass die Düngemenge reduziert wird, da Kompost auch reichlich Nährstoffe enthält.

Rosen brauchen einen bestimmten ph-Wert, um sich wohl zu fühlen. Dieser sollte um 6 liegen. Eine ph-Wertänderung im Gartenboden wird über eine Kalkung des Bodens im Winter erreicht. Auch hier gilt wieder, dass Sandböden öfters gekalkt werden sollten als lehmige Böden. Wer den ph-Wert seines Gartenbodens nicht kennt, sollte ihn untersuchen lassen. Häufig werden in Gartencentern im Frühjahr kostenlose ph-Wertmessungen vorgenommen.
Angeraten wird Sandböden alle 2-3 Jahre zu kalken und Lehmböden alle 4-5 Jahre. Ich würde nicht nur nach diesem Schema gehen, sondern nach der ph-Wertanalyse. Kalk ist kein Dünger im üblichen Sinn. Er bewirkt ein harmonisches Verhältnis der Nährstoffe untereinander und ist für den ph-Wert im Boden zuständig.

Auf den Düngerpackungen stehen immer Inhaltsangaben. Was bedeuten sie und was bewirken Stickstoff, Phosphor und Co?
Wir kennen alle N-P-K mit den Zahlenangaben. Das zeigt die Menge an Stickstoff, Phosphor und Kalium in der Packung an.

Stickstoff- bewirkt das Pflanzenwachstum, grüne Blätter, ein Mangel kann zu gelben Blättern umd Blindtriebigkeit führen (dem Trieb fehlt die Terminale).

Phosphor - ist mit für die Blütenbildung zuständig, ein Mangel führt aber auch zu Wachstumsstörungen.

Kalium - Kaliummangel bewirkt weiches Pflanzengewebe, Wurzeln wachsen schlechter, Blütenmenge und Ausfärbung der Blüten, Vitalität der Pflanze

Ein guter Dünger hat auch sehr viele Spurennährstoffe. Die Spurenelemente mit den Hauptnährstoffen zusammen bewirken ein optimales Zusammenspiel der einzelnen Elemente und damit eine optimale Versorgung der Rose. Fehlt ein Wirkstoff, kann es an der Pflanze zu Mangelerscheinungen führen.
Wichtige Spurennährstoffe sind:Bor(B), Kupfer(Cu), Eisen(Fe), Mangan(Mn), Molybdän(Mo), Zink(Zn), Magnesium(Mg)
Das bekannteste Spurenelement ist das Eisen - ohne Eisen gibt es keine grünen Blätter.

Düngung von Rosen in Töpfen
Da Rosen in Töpfen nur ein bestimmtes Erdvolumen und damit nur eine begrenzte Menge Nährstoffe zur Verfügung haben, ist hier eine ausgewogene Nährstoffversorgung besonders wichtig.
Im Frühjahr sollte auch hier eine Grundversorgung mit einem Rosendünger erfolgen. Die Menge ist davon abhängig, ob die Rose gerade frische Erde erhalten hat.
Ab dem vollen Entfalten der ersten Blätter würde ich einmal pro Woche zusätzlich flüssigen Dünger dem Gießwasser zufügen. Auch hier gilt, die Topfrosen ab Mitte Juli nicht mehr düngen.

Rosenstärkung
Es gibt viele Mittel, die zur Stärkung der Rose beitragen.
Stärkungsmittel sorgen für ein festeres Pflanzengewebe und können so den Befall mit Krankheiten mindern.
Wir arbeiten seit Jahren mit Stärkungsmitteln und möchten sie nicht mehr missen. Wir bringen sie über das Blatt aus.
Aber auch Pflanzenbrühen wie Schachtelhalm und Beinwell stärken die Pflanzen. Die Brühe ist leicht selbst hergestellt. Die Pflanzenteile ohne Samenstände für ca. 5Tage in Wasser einweichen, abseihen und verdünnt gießen. Vorsicht!!! Derartige Brühen stinken. Für empfindliche Nasen gibt es Schachelhalmextrakt auch in Pulverform zu kaufen.

LG
Katrin


zuletzt bearbeitet 14.01.2010 13:59 | nach oben springen

#2

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 15.01.2010 08:24
von Fiffi • Hängemattentester | 2.084 Beiträge

Alle wichtigen Tipps auf einmal. Super Anleitung, so ausfühlich, das werde ich beherzigen.


LG Fiffi
Das Gartenbeet ist der Beweis,
daß sich die Erde nicht dreht.
Es muß noch immer umgegraben werden.

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#3

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 15.01.2010 12:02
von Claudia (gelöscht)
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Katrin, da hast du dir viel Arbeit gemacht


Rosige Grüße Claudia

Klimazone 7b
______________________________________________________________
In der Enge unseres heimatlichen Gartens, kann es mehr Verborgenes geben, als hinter der Chinesischen Mauer
(Antoine de Saint-Exupery)

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#4

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 15.01.2010 14:31
von Durlach • Kompostverteiler | 270 Beiträge

zur Verbesserung des Gartenbodens und somit auch zur Stärkung der Rosen soll auch Gesteinsmehl gut sein. Es besteht meistens aus Kieselsäure, Aluminiumoxid und Spurenelementen. Ich fand diesen Artikel interessant:

http://www.mdr.de/mdr-garten/2700400.html

lg

Gaby


Klimazone 7a

zuletzt bearbeitet 15.01.2010 14:31 | nach oben springen

#5

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 15.01.2010 15:09
von manfredm • Moderator | 861 Beiträge

Zitat von zwerg drache


...Rosen brauchen einen bestimmten ph-Wert, um sich wohl zu fühlen. Dieser sollte um 6 liegen. Eine ph-Wertänderung im Gartenboden wird über eine Kalkung des Bodens im Winter erreicht. ...
LG
Katrin



Sicher? ich habe mir dazu noch nie Gedanken gemacht. Ein pH 6 ist eher sauer, Rosen haben in der Münchner (Kalk)Schotterebene mit neutralen bis leicht alkalischen Böden (~pH 7,5) jedenfalls kein Problem. Auch jede Kalkdüngung bringt Böden in den alkalischen Bereich, schnell auch über pH 8.


Manfred

Wir haben die Erde von unseren Eltern nicht geerbt, sondern wir haben sie von unseren Kindern nur geliehen.
Indianisches Sprichwort

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#6

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 15.01.2010 22:35
von zwerg drache • Supermoderatorin | 8.340 Beiträge

Hallo Manfred,
Rosen haben kein Problem,wenn der ph-Wert um 7 ist. Sie mögen es aber nicht,wenn der Boden arg sauer ist.
LG
Katrin


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#7

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 19.02.2010 14:55
von rosemarie-anna (gelöscht)
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Ich werde meine mickernden Rosen in diesem Jahr mit Waldleben behandeln.
Rosarium Sangerhausen hat einen interessanten Bricht dazu geschrieben. Bin schon sehr gespannt, wie es wirken wird.


Grüße Rosemarie-Anna
http://www.annas-rosengarten.de

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#8

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 19.02.2010 15:04
von epimedium • Gewächshausputzer | 183 Beiträge

Hast du einen Link zu dem Sangerhäuser Bericht? Ich konnte nichts dazu finden.


LG Epimedium

Klimazone 5b-6a
(540 m ü NN)

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#9

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 16.03.2011 14:00
von Claudia (gelöscht)
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So jetzt ist es ja schon wieder Mitte März und ich wollte euch mal fragen, ob ihr schon eure Rosen düngt ? Bis vor kurzem war es bei uns eigentlich noch nicht möglich wegen Frost, aber jetzt ginge es Einige Rosen, auf der Auffahrt haben ihren Dünger schon bekommen, der Rest noch nicht. Ich werde hauptsächlich wieder mit Oscorna Rosendünger, Animalin und Bodenaktivator düngen...und einige "hungrige Gartenrosen" und die Kübel bekommen Mischdünger. Ich möchte letzteren nicht großflächig verwenden, wegen der Vögel. Wie macht ihr es ?


Rosige Grüße Claudia

Klimazone 7b
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In der Enge unseres heimatlichen Gartens, kann es mehr Verborgenes geben, als hinter der Chinesischen Mauer
(Antoine de Saint-Exupery)

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#10

RE: Rosendüngung /Rosenstärkung

in Rosen allgemein 16.03.2011 18:26
von gretel1 • Supermoderatorin | 12.564 Beiträge

Ich habe alle Rosen geschnitten und anschließend gedüngt (GG hatte Ald* mitgebracht), Biodünger wie im vergangenen Jahr wär mir lieber gewesen, aber ich hatte mich nicht drum gekümmert).
Ich streue eine bestimmte Menge, ältere mehr, jüngere weniger, ganz junge nix, rund um den "Stock" und arbeite ihn mit einer umfunktionierten 2-zinkigen Grabegabel ein.
Großflächig gebe ich ihn nicht übers Beet.
Die Kübelrosen haben auch eine Portion abbekommen.


LG
gretel
Klimazone 8a NRW

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