#11

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 06.01.2010 10:06
von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge

So, ich habe nun alles umsortiert.

Das indische Springkraut habe ich nicht im Garten, werde ich mir auch nicht in den Garten holen, weil es mir für meinen Garten zu invasiv erscheint. Aber es gibt ja viele weitere Neophyten, die auch gern aus dem Garten ausbüchsen und dann die heimische Flora bedrohen.

Ein gutes Beispiel dafür ist z.B. der Sommer- oder Schmetterlingsflieder, den ich meinem Garten sehr schätze, aber eben auch mit Argusaugen beobachte, damit er eben nicht die Landschaft erobert. Aus dem Ruhrgebiet kenne ich viele alte Bahndämme, die stark mit dem Sommerflieder bewachsen sind und der dort eben auch die einheimischen Gehölze verdrängt.


sonnige Grüße
Anja

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#12

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 06.01.2010 10:26
von Nostalgie • Moderatorin | 6.517 Beiträge


Hallo Fiffi,
die Pflanzen selber sind nicht das Problem - die frieren im Winter sowieso zurück. Aber jede Samenkapsel kann Unheil anrichten. Bei uns in Südbayern ist es extrem schlimm. Es gibt kaum einen Waldrand oder sonstige unbearbeitete Flächen, die nicht meterhoch zugewachsen wären und wo sonst nichts anderes mehr Platz hat. Diese Plage kam sicher auch aus irgendwelchen Gärten. Die Pflanzen sind ja ohne Zweifel sehr hübsch und das Argument mit den Insekten stimmt natürlich auch. Aber es gibt sehr viele heimische Pflanzen, die nicht so ausufern und ebenso von Hummeln u.s.w. gern besucht werden.
Bei uns gibt es schon Aufrufe an die Waldbesitzer, das Springkraut vor der Blüte zu abzumähen.
LG
Nostalgie

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#13

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 06.01.2010 13:39
von trollbraut • Hängemattentester | 2.278 Beiträge

Hallo Irmi,

Ich habe gelesen das es bei euch in Bayern schon arg mit
dem Springkraut ist.
Und das die Türkenbundlilie dort verschwindet ist natürlich
sehr ärgerlich.
Dennoch scheint es noch keine richtig, schlüssigen Ergebnisse
über Schädigungen zu geben.
Im "waldwissen.net" kann man über eine gestartete Versuchsreihe
lesen, die Ergebnisse stehen dort aber leider noch aus.
Wiedersprechen muss ich dir leider, was die Sturm und Schneebruchschäden
angeht. Da nehme ich mir mal heraus zu behaupten,daß gesunde, wilde
Mischwälder den Sturm viel besser vertragen hätten als die monotonen
Agrawälder. Und auch der Skitourismus und der saure Regen; hat letztlich
der Mensch zu verantworten!
Was die Globalisierung angeht, denn die ist ja letztlich Schuld an der
invasiven Einschleppung, wird wohl noch schlimmeres als das Springkraut
auf uns zukommen( siehe Bärenklau!)
Bleibt uns "Kleine- Leute- Gärtnern" nur, umsichtig zu überlegen was wir uns in den
Garten holen!

gruß Anke

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#14

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 06.01.2010 16:47
von Nostalgie • Moderatorin | 6.517 Beiträge


Hallo Anke,
vor dem Riesenbärenklau hab ich auch schon Angst. Ich hab ihn bei uns auch schon vereinzelt gesehen. Ich hoffe nur, dass seine Samen nicht gar so verbreitungsfreudig sind. Du hast natürlich schon recht, dass die Waldschäden grossteils von uns Menschen verursacht werden. Aber vor Jahren wurden die Waldbesitzer von den Forstbehörden hin zu "nutzbringenden" Monokulturen beraten. Das sind natürlich Fehler, mit denen mehrere Generationen zu kämpfen haben. Wir haben selber so ein Waldstück geerbt. Die grossen Fichten und auch Tannen haben zum Teil schon Stürme gefällt. Wir haben Ahorn nachgepflanzt, der sich super entwickelt und auch stark aussät. Leider haben wir einen Waldnachbarn, der starken Kahlschlag betrieben hat und nun Springkrautsamen ohne Ende verbreitet. Unser Ahorn- und auch Buchennachwuchs hat wenig Chancen. Wir versuchen zwar, die Springkrautpflanzen teilweise auszureissen - aber es fast aussichtslos.

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#15

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 07.01.2010 01:07
von trollbraut • Hängemattentester | 2.278 Beiträge

Oh je, du wirst ja von allen Seiten vom Springkraut belagert
Da kann man schon mal so richtig sauer auf eine Pflanze werden.
Das kann ich nachvollziehen.
Wahrscheinlich beruht meine gnädige Ansicht auch darauf, daß ich hier
mitten in der Stadt wohne.
Ich bin froh über fast jedes Grün das hier steht.
Ein gutes Beispiel ist der, von butterfly schon genannte Schmetterlingsflieder.
Es stimmt das er bei uns viel an den Bahndämmen wächst.
Wenn ich zu Fuss Richtung Stadt gehe, muss ich unter einer dreckigen,
viel befahrenden Brücke (nahe der Bahn) her, da freut es mich im Sommer wenn der
Flieder mir dort aus jeder Ritze entgegenspriesst und mich ablenkt.
Und ich halte es schon für ein Wunder das diese auch noch in Mengen von
Schmetterlingen belagert werden
Oft wächst er sogar keck aus dem Boden der Ampeln oder Laternen.
Es hat ein wenig etwas aufständiges als wenn die Natur sagt: "Ich
lasse mich nicht von euch Menschen hier gänzlich verjagen!"

Im Garten hat man den Flieder hier nicht!
Das ist halt der Unterschied:
Anja, hat ihn im Garten und lässt ihn mich raus(was ja dort durchaus richtig ist!)
und bei mir ist´s halt anders herum.

gruß Anke

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#16

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 07.01.2010 01:14
von trollbraut • Hängemattentester | 2.278 Beiträge

Nochmal,
Muss natürlich heißen:
Anja hat ihn im Garten und lässt ihn NICHT raus!

gruß Anke

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#17

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 07.01.2010 08:29
von Fiffi • Hängemattentester | 2.084 Beiträge

Zitat von Nostalgie

Hallo Anke,
vor dem Riesenbärenklau hab ich auch schon Angst. Ich hab ihn bei uns auch schon vereinzelt gesehen. Ich hoffe nur, dass seine Samen nicht gar so verbreitungsfreudig sind.



Leider sammt der auch sehr fleißig. Wir hatten in unserer Straße 3 riesige Pflanzen. Da sind wir 2 Jahre 1x im Monat hin und haben ihn runtergeschnitten/ausgestochen. Und noch jetzt schauen wir beim vorbeifahren ob sich noch irgendwo was regt. Da er in einer Ecke auftauchte wo irgendwelche netten Leute stehts ihren Rasenschnitt in die Koppeleinfahrten werfen (leider noch nie einen erwischt),denke ich das er daher kommt.
Es ist eigendlich auch eine wunderschöne Pflanze, aber auch sehr gefährlich. Und ich habe auch angst vor ihr.

Bei der massiven Invasion von Springkraut kann ich deinen Standpunkt absolut verstehen. Bei großen Flächen hilft nur alle 2-3 Wochen mähen,um sie los zu werden. Ich habe meine Pflanzen auch nicht am Grundstücksrand eher mittig stehen, so habe ich sie besser im Auge.


LG Fiffi
Das Gartenbeet ist der Beweis,
daß sich die Erde nicht dreht.
Es muß noch immer umgegraben werden.

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#18

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 18.01.2010 16:24
von manfredm • Moderator | 861 Beiträge

In meinen Augen sind die genannten "Invasoren" der Hauptgrund, weshalb ich solche Pflanzen im Garten mit Sorge sehe. Kein Mensch weiß vorab, welche Pflanzen zu Gartenflüchtlingen werden - wenn wir es dann wissen, ist es zu spät. Niemand wird den Riesenbärenklau oder das Drüsige Springkraut wieder einfangen, wir können froh sein, wenn wir in der Natur einige bedrohte Biotope durch Pflegemaßnahmen schützen können. Man muß mal nach Australien oder Florida etc. sehen, welchen Aufwand das erzeugen kann.


Manfred

Wir haben die Erde von unseren Eltern nicht geerbt, sondern wir haben sie von unseren Kindern nur geliehen.
Indianisches Sprichwort

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#19

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 20.01.2010 17:04
von manfredm • Moderator | 861 Beiträge

Zitat von Nostalgie

...
vor dem Riesenbärenklau hab ich auch schon Angst...


Ich habe mir damit bei einem Fotostreifzug meine beiden Unterarme "verbrannt": tat höllisch weh, gab Handteller-große "Brandblasen" und hat Monate gedauert, bis alles abgeheilt war. Da habe ich jetzt in keinem Punkt übertrieben!


Manfred

Wir haben die Erde von unseren Eltern nicht geerbt, sondern wir haben sie von unseren Kindern nur geliehen.
Indianisches Sprichwort

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#20

RE: RE:Biologische Invasion bei Pflanzen

in Der naturnahe Garten 20.01.2010 17:18
von manfredm • Moderator | 861 Beiträge

Zitat von trollbraut
Hallo Irmi,

...Und das die Türkenbundlilie dort verschwindet ist natürlich
sehr ärgerlich.

Die und viel andere mehr

Zitat
Dennoch scheint es noch keine richtig, schlüssigen Ergebnisse
über Schädigungen zu geben.
Im "waldwissen.net" kann man über eine gestartete Versuchsreihe
lesen, die Ergebnisse stehen dort aber leider noch aus...


Die mir bekannten wissenschaftlichen Untersuchungen der LWF Bayern beschäftigen sich, wenn ich das gerade mal aus dem Gedächtnis zitiere, vor allem mit der Auswirkung auf die Waldentwicklung, d.h. v.a. auf die Bäume. und da scheint die Beeinträchtigung gering zu sein, da im Frühjahr, wenn die Bäume treiben, Springkraut und Bärenklau noch klein sind, sich erst aus dem Samen entwickeln und die Jungbäume ein zeitweises überwachsenwerden im Spätsommer ertragen. Irgendwann sind sie den "Kräutern" dann entwachsen. Was den Forst nicht stört, hat dennoch große Auswirkungen auf die Ökologie. Ich kenne bei uns Flächen, da existiert in der Krautschicht neben den Neophyten praktisch keine einheimische Vegetation: Im Wald (unter dem Baumschatten) die beiden gelben Springkräuter, an den sonnigen, feuchten Stellen, das indische Springkraut und an den sonnig-trockenen Stellen, die Kanadische Goldrute ...


Manfred

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