#1

Albinismus (und Panaschierung)

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:20
von Candyhunter (gelöscht)
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In diesem Thread wollen wir uns einmal mit einem Phänomen auseinander setzen, mit dem Taglilien-Züchter immer wieder konfrontiert werden, wenn sie im Frühjahr ihre Tagliliensaat zum Keimen bringen, dem Albinismus.

Dieser ist im allgemeinen Sprachgebrauch wie folgt definiert:

Albinismus beruht auf einer Stoffwechselstörung, bei der infolge eines genetischen Defekts die Bildung von körpereigenen Farbpigmenten verhindert ist, so dass diese Individuen im Gegensatz zu ihren Artgenossen außergewöhnlich hell (weiß) ausfallen.



Auf das Pflanzenreich bezogen bedeutet dies, dass den Albinos das grüne Farbpigment Chlorophyll fehlt und sie folgerichtig weiß sind. Solche Individuen sind nicht lebensfähig, da das Chlorophyll mit seiner Fähigkeit zur Lichtabsorption eine zentrale Rolle im photosynthetischen Stoffwechsel (siehe auch Photosynthese) der Pflanze einnimmt und letztlich das Überleben des Individuums sicherstellt.

Somit sind im Pflanzenreich albinotische Lebens-Stadien einer sehr starken Kurzlebigkeit unterworfen und wohl kaum über das Keimblatt-Stadium hinaus zu beobachten, da der Keimling nicht in der Lage ist, den für das Überleben und das Wachstum notwendigen Stoffwechsel zu betreiben. Viel mehr zehrt er von den Energie-Ressourcen, die ihm Mama sozusagen mit ins Körnchen gelegt hat und wenn diese verbraucht sind, ist Schluss.

Daraus ergibt sich, das einem Züchter immer wieder einzelne Exemplare von mit Spannung erwarteten Kreuzungen oder auch solche, für die man eine ganze Stange Geld investiert hat (in den USA zahlen sie auch schon mal 100 und mehr für 5 Samenkörnchen!) verloren gehen, was ziemlich frustrierend ist.

Da der Albinismus aber ein genetisch bedingter Defekt und damit erblich ist, wird dieses Phänomen immer wieder auftreten, weil eben eine ganze Menge Pflanzen im Umlauf sind, welche die kranken Gene still (rezessiv) in sich tragen und auch an die Nachkommen weitervererben können. Diese Pflanzen, bzw. die Kreuzungen, aus denen (auch) Albinos hervorgegangen sind, wollen wir hier einmal sammeln.
zuletzt bearbeitet 02.02.2008 17:06 | nach oben springen

#2

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:31
von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Ist bei Hems absolut klar sichergestellt, dass der Albinismus erblich bedingt ist oder gibt es auch bei den Hems die Frage danach, ob ein Virus die Chlorophyllbildung unterbindet?

wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
zuletzt bearbeitet 25.01.2008 00:19 | nach oben springen

#3

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:36
von Candyhunter (gelöscht)
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Gute Frage, Ludger, kann ich nicht beantworten, da ich bisher immer von einer Erblichkeit ausgegangen bin. Ich habe allerdings auch noch nie etwas von Viren im Zusammenhang mit Taglilien gehört oder gelesen und wenn ich mir das so überlege, würde ich einen Virus eigentlich über die Häufigkeit ausschließen, weil Albinos dafür dann eigentlich doch recht selten vorkommen; wissen tu ich es jedoch nicht.

Aber hey, brauchst du neue Forschungs-Projekte?
zuletzt bearbeitet 24.01.2008 23:50 | nach oben springen

#4

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:43
von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge

Ich muß meine Kreuzungen noch raussuchen in denen Albinosämlinge aufgetreten sind, aber sie traten bei mir vermehrt bei Züchtungen auf, die in Richtung weiße Blüte oder blaues Auge gingen. Von daher bin ich bislang auch von einem genetischen Defekt ausgegangen.


sonnige Grüße

Anja
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#5

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:45
von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Oha Candy, da hast du aber eine riesen Bildungslücke, denn es ist Allgemeinbildung unter "Fachleuten", dass Albinismus sowohl genetisch, als auch durch Viren bedingt sein kann.

Forschen brauche ich da nicht mehr, das haben Andere gemacht und ich habe es nachvollzogen.

Es sind aber zwei völlig verschiedene Diskussionen, darum meine Frage.

wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
zuletzt bearbeitet 25.01.2008 00:23 | nach oben springen

#6

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:52
von Candyhunter (gelöscht)
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Danke für die Bescheinigung, Ludger, aber zu meinen Bildungslücken steh' ich...

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#7

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:54
von Ludger • Rabattenstylist | 1.173 Beiträge
Ich zu meinen auch, Candy. Ich muss mal suchen, wo ich's hab, aber ich habe einige Dinge zu virus- und genetischem Albinismus gespeichert.

wünsche eine schöne Gartenzeit
Ludger
zuletzt bearbeitet 25.01.2008 00:26 | nach oben springen

#8

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:55
von Candyhunter (gelöscht)
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Zitat von butterfly
Albinos traten bei mir vermehrt bei Züchtungen auf, die in Richtung weiße Blüte oder blaues Auge gingen.


Das ist eine interessante Hypothese, Anja, die wir auf alle Fälle mal im Hinterkopf behalten sollten. Könnte ja sein, dass sich bei Ansammlung von genannten Kreuzungen hier eine solche Tendenz abzeichnet.

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#9

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:57
von butterfly • Admin | 12.137 Beiträge

Ich gehe auch von einem genetischen Defekt aus, weil ich Albinos nur bei bestimmten Zuchtrichtungen habe. In anderen Farbrichtungen hatte ich keinen einzigen Albino.
Wenn es sich um Viren handeln würde, dann würde ich von einer Streuung durch alle Zuchtrichtungen ausgehen.


sonnige Grüße

Anja
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#10

RE: Albinismus

in Vermehrung & Zucht 24.01.2008 23:58
von Candyhunter (gelöscht)
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Zitat von Ludger
Ich habe einige Dinge zu Virus-und genetischem Albinismus gespeichert.

Nur her mit den Links, das interessiert mich!

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