#141

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 06.12.2008 12:19
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge

Zitat von manfred k

...Ach so, mit dem stark aufgedüngten Neudohum kann man kultivieren, bin aber sicher das dies allerhöchsten 2 Jahre klappt....


Ja, das glaube ich zwischenzeitlich auch. In der Containerkultur werde ich, wie es derzeit aussieht, wohl dabei bleiben, weil da ohnehin regelmäßig das Substrat erneuert wird, im Freiland lass ich es bei dem, was ich bislang damit angelegt habe, zur weiteren Beobachtung aber ohne Neuanlagen.

Der Punkt für mich ist, dass ich das Wachstum, ober- wie unterirdisch, in den humosen Substraten und mit den Arten, die ich bislang kultiviere, also vornehmlich Cyps, ein paar Dacs, Epis und einige "Lückenfüller" wie Pleione, Bletilla u.a., als besser empfunden habe. Die Wurzelbildung z.B. war im Gegensatz zu den anfänglich von mir verwendeten Lehmgemischen, erheblich stärker und eine Entnahme in den grober strukturierten Substraten wesentlich einfacher etc.. In den Lehmsubstraten habe ich regelmäßig die Beobachtung gemacht, dass die neu eingesetzten Pflanzen etwa 2 Jahre lang überlegen, ob sie nun angehen und weiterwachsen sollen oder doch eher nicht. In den humosen Substraten hatte ich diese Probleme in der Form bislang nicht.

Aber nochmal: nach Deiner Art sind die Sandanteile wesentlich höher, als ich sie füher beigemischt habe. Das mag der entscheidende Unterschied sein. Und deshalb stehe ich dem durchaus aufgeschlossen gegenüber und werde es probieren.

Ich bin jetzt 10 Jahre dabei, Du 30. Wie weit warst Du vor 20 Jahren in Deinen Versuchen?


LG Wolfgang
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#142

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 06.12.2008 12:38
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge
da habe ich auch noch alle möglichen und unmöglichen Sachen ausprobiert. Auch die Genannten. Es ist ziemlich schwer zu begreifen, das so einfache Sachen besser sind. Heute lasse ich das andere Zeug nicht mal mehr auf 10 Meter an meine Pflanzen heran.
Manfred
zuletzt bearbeitet 06.12.2008 12:39 | nach oben springen

#143

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 07.12.2008 10:36
von Juergen (gelöscht)
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Guten morgen alle zusammen,
ich habe nun einige Zeit euren "Glaubenskrieg" verfolgt und bis auf die sinnlosen Sticheleien zwischendurch (dadurch verliert man als Leser schnell den Überblick) war er recht lehrreich.Wie schreibt schon Pinkepank in seinem Flyer sinngemäß -Wenn Sie ein Substrat haben, welches funktioniert dann bleiben Sie dabei.
Verschiedentlich wurde die Verwendung von Weißtorf angeregt. Nun hat Weißtorf einen ph-Wert von 3,5 - 4,5, deshalb meine Frage: Mit wieviel Gramm Dolomitkalk muß ich einen Liter Torf aufkalken um in den neutralen Bereich zu gelangen?

Einen schönen 2.Advent(bei uns ist Mistwetter) wünscht euch Jürgen a.d.E.

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#144

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 07.12.2008 11:09
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge

Hallo Jürgen,

abgesehen davon, dass ich selbst bislang noch keinen Weißtorf bei den Freilandorchis verarbeitet habe und daher schon aus diesem Grund Deine Frage weiterreichen muss, habe ich in den Fällen, in denen ich den ph-Wert durch Kalkbeigaben angehoben habe, eigentlich noch nie irgendwelchen Mengen abgemessen. Zu meiner Schande gestehe ich, dass ich dabei eher unwissenschaftlich arbeite.

Ich nehme ein paar Handvoll Subtrat, von dem ich den ph-Wert vorher festgestellt habe, gebe nach Gefühl etwas Kalk dazu -im ersten Schritt eher zurückhaltend- und messe anschießend. Wenn ich dann sehe, wie stark oder wenig stark sich der ph-Wert geändert hat, kann man im zweiten Schritt schon ganz gut abschätzen, wieviel Kalk noch fehlt. Mit ein wenig Augenmass reichen zwei bis drei Schritte zum gewünschten Ergebnis.

Aber wenn jemand hier Gramm-Mengen nennen kann, nur her damit.


LG Wolfgang
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#145

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 07.12.2008 15:49
von Juergen (gelöscht)
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Hallo Wolfgang,

ich habe leider noch keine geeignete Methode zum prüfen des ph-Wertes,außer beim Erntedank,gefunden.Da kommt immer ein Labor und prüft kostenlos Bodenproben.Ansonsten hänge ich in der Luft.In unserem Gartenmarkt hat man mir mal folgende Mengen genannt,bei 95%igen Kalk 4 kg auf 10 Quadratmeter, bei 55%igen Kalk 6-7kg auf 10 Quadratmeter für 1 Härtegrad nach oben.Das hilft mir aber bei meinem Problem nicht weiter.Was nimmst Du zum prüfen und wie kommt man an sowas ran?

Jürgen a.d.E.

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#146

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 07.12.2008 17:29
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge
Hallo,
also wenn man große Cypripedien in Lehmsubstraten umpflanzt, hat man das gleiche Problem wie beim Bäume pflanzen. Die mickern im Normalfall 1 - 2 Jahre herum. Mir hat dazu mal ein alter Baumschulgärtner einen Tip gegeben. Er hat gesagt: "egal wie du auf dem Pflanzbereich herumhüpfst, es bleiben immer Hohlräume und bis diese sich gesetzt haben dauert es halt. Wenn du aber den Aushub 1:1 mit Sand mischt, schlemmt beim Angießen der Sand alle Poren zu und dann wachsen die Pflanzen sofort". Das Gleiche gilt für Cypripedien.
Wenn man Cypris in Recht dichtem Lehm kultiviert, werden sie sehr kräftig. hatte mal einen Horst mit über 30 Trieben und 65 cm Höhe. Ein Jahr später kam nur noch ein schwacher Trieb. Warum ? Die Sache ist ganz einfach. Der Lehm speichert die Ausscheidungen so lange bis irgendwann die Pflanze an ihren eigenen Ausscheidungen zu Grunde geht.
Hat man aber einen hohen Sandanteil, werden diese Stoffe ausgespült. Deshalb kenne ich das Problem seit vielen Jahren nicht mehr.
Manfred
zuletzt bearbeitet 07.12.2008 17:32 | nach oben springen

#147

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 07.12.2008 23:17
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge
Zitat von Jürgen
..ich habe leider noch keine geeignete Methode zum prüfen des ph-Wertes,außer beim Erntedank,gefunden....Was nimmst Du zum prüfen und wie kommt man an sowas ran?


Hallo Jürgen,

am besten weil genauesten geht die Messung selbstverständlich mit einem ph-Meter. Wenn Du bei schaust, bekommst Du reichlich Angebote so etwa zwischen 70 und 100 Teuro.

Soweit zum Wünschenswerten.

Du hast mich gefragt, was ich nehme. Auch da muss ich mich erneut als eher unwissenschaftlich outen:

Ich mach es entweder mit pH-Indikatorstreifen, die meiner bescheidenen Meinung nach eine für den Hausgebrauch ausreichende Genauigkeit haben. Man muss etwas Substrat mit wenig (!) Wasser lösen bzw. aufschlemmen und den Teststreifen in die Pampe tauchen. Der Streifen verfärbt sich dann, die Farbe wird mit denen auf einer mitgelieferten Farbskala verglichen, womit sich der ph-Wert ablesen lässt. Nachteile: das Wasser, mit dem der Boden gelöst wird, beeinflusst den ermittelten ph-Wert. Außerdem lässt der Farbvergleich zwischen Streifen und Farbskala nur eine verhältnismäßig grobe Einstufung zu. Trotzdem reicht es m.E.. Ich brauche keine exakten Ergebnisse, Abweichungen um 0,5 halte ich für hinnehmbar. Vorteil: Kosten sind sehr gering. Bezug: Apotheke, gut sortierte GC, e*ay bzw. Web.

Man kann auch für wenig Geld Testflüssigkeiten z.B. im Aquarienzubehör erwerben. Prinzip: Substrat in Wasser lösen, Flüssigkeit von Grob- und Schwebstoffen durch ausfiltern (z.B. durch eine Kaffeefiltertüte) befreien, Farbe der Flüssigkeit wieder mit Farbskala vergleichen. Den ph-Wert des Wassers, in dem man das Substrat löst, muss man vorher auf die gleiche Art festlegen, um dann die Veränderung durch das anschließend beigefügte Substrat festzustellen. Nachteile: siehe oben.

LG Wolfgang
zuletzt bearbeitet 07.12.2008 23:21 | nach oben springen

#148

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 08.12.2008 17:00
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge

Hallo,

unten mal zwei Zitate über die selbe Wirkung (plötzlicher Rückgang eines Cyp-Horstes) und (vermutete??) unterschiedliche Ursachen:

Zitat von manfred k
... hatte mal einen Horst mit über 30 Trieben und 65 cm Höhe. Ein Jahr später kam nur noch ein schwacher Trieb. Warum ? Die Sache ist ganz einfach. Der Lehm speichert die Ausscheidungen so lange bis irgendwann die Pflanze an ihren eigenen Ausscheidungen zu Grunde geht.
Hat man aber einen hohen Sandanteil, werden diese Stoffe ausgespült....



Zitat von Rhodosfreund
...um auf einen Artikel des "Altmeisters" Otto Möller in der Zeitschrift die Orchidee Nummer 3/ 2007 Seite hinzuweisen. Es geht un das Zurückgehen bzw. Verschwinden von kräftigen Cypr. calceolus nach einigen Janren. Zitat: Das Verschwinden erfolgte nicht durch äußere Einwirkungen, es war eine Art Selbsvernichtung der Pflanze, hervorgerufen durch die starke vegetative Vermehrung und durch den Wuchs der neu entstandenen Rhizome zum Zentrum des Horstes und nicht nach außen wachsen, ist bis heute nicht geklärt.
An andereer Stelle: Das plötzliche Absterben eines Frauenschuhhorstes, diese Selbsvernichtung der Pflanze, kündigt sich vorher an. Die Blätter werden früh gelb und die Blütenstiele knicken um. ZUr Rettung einiger Triebe muß die Rhizomverflechtung getrennt werden, was nur mit Messer und Schere gelingt............Wenn es auch schwerfällt, man sollte dem Ratschlag folgen: Wenn ein dichter Frauenschuhhorst den optimalen Wuchs erreicht hat, muß er getrennt werden. ....
(Fettdruck im Zitat von mir hinzugefügt.)

Offener Widerspruch oder zwei mögliche Erklärungen für dasselbe Ärgerniss?



LG Wolfgang
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#149

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 08.12.2008 17:17
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge
Hallo Wolfgang,
kein Widerspruch, Otto hatte auch immer sehr lehmiges Substrat.
beste Grüße Manfred
zuletzt bearbeitet 08.12.2008 17:18 | nach oben springen

#150

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 08.12.2008 20:05
von Juergen (gelöscht)
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Danke Wolfgang,
der Tip mit der Apotheke ist gut, da konnte ich auch selber drauf kommen.

Jürgen a.d.E.

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