#111

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 18.11.2008 20:51
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge

Hallo Wolfgang,
also wie schon geschrieben, mache ich das nur als Wurzelsperre. Sind eh nur ein Teil meiner Cypris. Die Böden lasse ich drin. In dem Substrat gibt es keine Staunässe. Wer davor Sorge davor hat kann unten noch etwas Splitt rein machen. Ich hatte das mit den Kapillaren ja schon beschrieben. Bei mir gibt es keine Grobporen, welche für Fäulnisprozesse ideal sind, sondern Millionen von zartesten Kapillaren. Hatte auch nie Wachstumsprobleme nach 5 Jahren oder so. Nehme sie nur raus wenn sie nicht mehr reinpassen, so ab 15 - 20 Triebe(je nach Art). Dann kriegen sie ne größere Unterkunft.
Manfred

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#112

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 19.11.2008 09:16
von sabine • Rabattenstylist | 1.249 Beiträge

vielen Dank euch allen,
also eine Kälteperiode hatten sie noch nicht. Ich werde die Pflänzchen langsam an die Kälte gewöhnen. Dabei werde ich sie vom Kühlschrank ein paar Wochen in da unbeheizte Gewächshaus +5 bis -3°C verfrachten. Mal sehen sehen was daraus wird. Jetzt muß ich nur noch das Substrat besorgen. Ich bin sehr gespannt auf das Frühjahr.


schöne Gartentage und viele Grüße Sabine
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#113

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 19.11.2008 10:51
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge

Zitat von manfred k
... Die Böden lasse ich drin. In dem Substrat gibt es keine Staunässe. Wer davor Sorge davor hat kann unten noch etwas Splitt rein machen. ...


Nee, nee, da ist meine Grenze erreicht. Bei Töpfen mit Cyps, die im Bett versenkt werden, kommt der Boden raus.


LG Wolfgang
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#114

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 19.11.2008 11:06
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge

Hallo Wolfgang,
es kommt immer auf das Substrat an. Vieleicht auch noch darauf worin man sie versenkt. Meine stehen dort in einem Hochbeet das ausschlieslich mit Travertinsplit gefüllt ist.
In einem Punkt muß man vieleicht etwas differenzieren. Ich lebe in einer Region mit ca. 500 mm Niederschlag.
Wenn jemand an der Küste lebt oder am Alpenrand wo locker das Doppelte vom Himmel fällt, sollte er etwas mehr für die Drainage unter den Topf tun. Kann auch im Topf unten ne Spliteinlage von ein paar Zentimetern reinpacken .
Mit besten Grüßen
Manfred

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#115

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 19.11.2008 16:37
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge

ca. 500 mm? Wo wohnst Du? In den Randgebieten der Sahara?

Wir im Bergischen Land haben laut AHO zwischen 1000 und 1500 mm, wobei mein persönliches Empfinden eher gegen 1500 denn gegen 1000 geht.


LG Wolfgang
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#116

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 19.11.2008 17:00
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge
Hallo Wolfgang,
na dann schau mal auf eine deutsche Niederschlagskarte. Hier in Deutschland gibt es tatsächlich Orte mit 420 mm Niederschlag. Und du hast recht, die Sahara hat mehr. Auf alle Fälle fault das Zeug hier nicht so leicht und Steppenarten gedeihen hervoragend. Die andere Seite ist, das man im Sommer viel Wasser schleppen muß.
Manfred
zuletzt bearbeitet 19.11.2008 17:02 | nach oben springen

#117

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 19.11.2008 17:42
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge

Hallo allerseits,
da mich zwei Anfragen zu Knollenorchideen im Kalthaus erreicht haben, möchte ich dazu noch ein paar Worte verlieren.
Also im Kalthaus verwende ich 90 % Sand und 10 % Lehm. Wenn die meisten Pflanzen ihre Winterblätter ausgetrieben haben (Anfang November) bekommen die Pflanzen einmal Blühpflanzendünger. Dann erst wieder Mitte März bis zum Einziehen alle 2 – 3 Wochen. Die Pflanzen immer erdfeucht halten. Mehr muss man nicht beachten. Im Sommer lasse ich die Pflanzen im Substrat. Decke sie aber mit Styropurplatten ab.
In diesem Sinne
Manfred

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#118

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 25.11.2008 20:40
von Wolfgang • Hängemattentester | 2.252 Beiträge
Hallo @ all,

ich möchte das Thema über die verschiedenen Erdorchideen-Substrate nochmal aufgreifen, nachdem ich in den vergangenen 2 – 3 Wochen als Reaktion auf die Substrattipps von Manfred einige Mails bekommen habe mit teils erstaunten, teils ungläubigen Nachfragen.

Ich hätte es lieber gesehen, wenn diese Interessenten hier selbst gepostet hätten. Leider ist daraus –zumindest bislang- nichts geworden. Teils, weil es sich ohnehin um "stille" Mitleser handelt, teils aber auch um zwei, drei interessierte Mitglieder, die jedoch fürchten, mit kontroversen Meinungen einen Streit anzufachen, wie er sich vor ein paar Tagen zwischen Rudolf und whiteorchid zeigte und der –wie ich betonen möchte: leider- dazu geführt hat, dass zumindest derzeit von keinem dieser beiden Mitglieder etwas konstruktives in der Sache beigetragen wird.

Also: Manfred hat hier einige Substratmischungen für verschiedene Freilandorchis vorgestellt, die alle eins gemeinsam haben – sie basieren auf Gemischen (nur) aus Sand und Lehm, teils noch unter Zusatz von Weißtorf.

Wie ich selbst schon an der einen oder anderen Stelle als Reaktion auf diese Tipps gepostet habe, haben diese Vorschläge eben wegen ihrer relativen Einfachheit einen nach meiner Meinung nicht weg zu diskutierenden Vorteil: sie sind simpel in der Herstellung mit ebenso problemlos und günstig zu beschaffenden Ausgangsstoffen. Und, wie Manfred durch ein paar eindrucksvolle Fotos gezeigt hat, offensichtlich auch gut für die Erdorchideenkultur geeignet.

Ich selbst habe in einem Posting schon einmal sinngemäß die bewusst etwas provokante Frage gestellt, weshalb dann im Web von den meisten (allen?) Züchtern und Anbietern solcher Pflanzen ganz andere, in der Regel weitaus komplexere Substratempfehlungen gegeben werden und nicht alle auf diese einfachen Sand-Lehm-Gemische umgestiegen sind.

Wenn man sich die Sache etwas genauer betrachtet, ist es sogar genau anders herum gelaufen: Zuerst waren die Sand-Lehm-Gemische, die z.B. auch von Erich Maier bis Ende der 90er Jahre beim Verkauf z.B. seiner Cypripedien noch auf einem Beipackzettel empfohlen wurden (damals schon etwas "aufgemotzt" durch Anteile von Seramis), und dann folgten im Laufe der Jahre nach und nach immer weiter auf grobstrukturierte Mineralsubstrate aus Bims, Perlite, Seramis, Sand, Kalkgries, Blähtonschotter, Lavaschotter etc. umgestellte neuere Empfehlungen, denen dann "nur" noch geringe Anteile von Humusstoffen beigemengt waren (Holzfaser, Rindenhumus, Pinienmulch u.ä.). Der neueste Trend ist, soweit ich das verfolgt habe, eben seit ca. zwei oder drei Jahren der Versuch mit Neudohum unter Zugabe verschiedener Mineralien.

Herr Dr. Frank Meissner, der selbst nach eigenen Angaben seit vielen Jahren Grundlagenforschung in der Kultur und Vermehrung von Erdorchideen betreibt, hat diese Entwicklung auf seiner HP recht anschaulich dargestellt, was bei Bedarf noch einmal HIER nachgelesen werden kann.

Die Diskussionen um "das optimale Orchideensubstrat" (was es nach meiner Überzeugung rein objektiv betrachtet gar nicht gibt und auch nicht geben kann) erinnern teilweise an Glaubenskriege, steigern die Unsicherheit bei Neueinsteigern und tragen so ihren Teil dazu bei, dass sich nicht mehr Pflanzenliebhaber an diese Spezies herantrauen.

Das Problem scheint mir zu sein, dass die meisten Ochideenliebhaber (und ich schließe mich da keinesfalls aus), je länger sie sich mit der Kultur von Freilandorchideen befassen, um so mehr versuchen, die Kulturbedingungen zu verbessern, um eine bessere Blüte, größeren Zuwachs, robusteres Wachstum und was weiß ich noch alles zu erzielen. Da wir hierbei auf das Wetter (GsD) keinen Einfluss haben, bleiben als die beiden großen Einflussmöglichkeiten: Änderungen im Bodenbereich einschl. Substrat und bei der Düngung. Und verloren geht hierbei der Blick auf die ursprünglichen Wachstumsbedingungen, die die Frauenschuh, Knabenkräuter, Ragwurzen etc. sich selbst für ihre Ansiedlung "aussuchen".

Soweit es mich betrifft, bin ich Manfred dankbar dafür, dass er einerseits mein Augenmerk wieder auf diesen Ursprung gerichtet und gleichzeitig aufgezeigt hat, dass die Kultur von der Substratseite her gesehen nicht kompliziert sein muss. Persönlich bin ich daher gerne bereit und willens, in der nächsten Zeit einige Versuche in dieser Richtung zu unternehmen, genauso wie ich auch die Versuche mit Neudohum oder anderen Substraten fortführen werde.

Ich hoffe, dass ich mit diesem (leider etwas länger als ursprünglich geplant gewordenem) Abriss ein wenig Emotionen aus diesem Thema nehmen konnte und an "die Sache" aufgeschlossener und mit weniger Vorurteilen herangegangen wird.

Und ich hoffe noch mehr, dass sich diejenigen unter Euch, die sich bislang nicht an dieser Diskussion beteiligen wollten, aus welchen Gründen auch immer, aufraffen und ihre Meinung kundtun, mag diese auch noch so konträr zu der meinen (oder der von Manfred oder Rudolf oder whiteorchid oder wem auch immer) sein.

LG Wolfgang
zuletzt bearbeitet 25.11.2008 20:41 | nach oben springen

#119

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 26.11.2008 08:31
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge

Hallo Wolfgang,
ich möchte gleich vorwegstellen, dass ich niemandem etwas zu seinem Substrat ausreden oder einreden will. Hier ein paar Bilder von voriger Woche in Sand-Lehm-Kultur.
Bild 1 Ausschnitt aus meinem Südhangbeet mit Ophrys sphegodes, Aceras anthropophorum, Orchis morio, öfter
Gruppenbildung
Bild 2 A. pyramidalis und links A. anthrop., die Anacamptis dort haben selbst gekeimt.
Bild 3 Himantoglossum mit ein paar Sämlingen
Bild 4 ein Größenvergleich mit einer Streichholzschachtel
Bild 5 O. simia Gruppe
Bild 6 Ophrys helenae im Freiland (muss bald wieder vereinzelt werden)
Bild 7 Ophrys fusca im Kalthaus
Bild 8 Himantoglossum im Kalthaus
Bild 9 der Superlehm aus dem pannonischen Becken

Bei der guten vegetativen Vermehrung muss man öfter mal auseinander Pflanzen. Denn ab fünf Knollen, wenn die nach der Blüte in eine Verwesungsphase treten, wird die dann entstehende Fäulnis langsam zur Gefahr für die Neuknollen.
Viel Spass Manfred

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#120

RE: Substrate für Freilandorchideen

in Freilandorchideen 26.11.2008 08:34
von manfred k • Gewächshausputzer | 173 Beiträge

Bilder die Zweite

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