Hallo,
es freut mich, das meinem alten Freund Gerd Kohls post mortem noch eine kleine Anerkennung zuteil wird. Er war Gärtnermeister bei der Stadt Kiel. In seinen letzten Lebensjahren hat er noch viel Unrecht erfahren müssen, was mich heute noch bitter macht. Ihr müßt wissen, das damals Leute welche Erdorchideen kultiviert haben, von den Naturschutzfundamendalisten verfolgt wurden, wie die Christen im Alten Rom. Und weil er das Buch veröffentlicht hat, war er eine Hauptzielscheibe. Wir haben uns seit 1980 intensiv ausgetauscht (auch über Substrate), besucht und gemeinsame Touren gemacht. Wie man in dem Buch sieht hat er ja ähnliche Substrate wie ich. Er hat allerdings immer etwas organisches mit zugefügt, während ich schon damals rein mineralisch kultivierte. Bei der Düngung war er sehr vorsichtig, dass macht man heute anders.
Ihr seht also alles nix total Neues.
Manfred

Zitat von Wolfgang

---

Was soll das???

Einfach mal hier schauen: http://www.das-pflanzen-forum.de/t3526f1...dorchideen.html

Du liest doch schon länger mit.

---

Zitat von Wolfgang

---

........ich beabsichtige keineswegs
......hier eine Abhandlung darüber zu schreiben,
was ich im Laufe der Jahre probiert habe und was nicht...........

---

Na Jungs,
nun mal ruhig Blut. Aus heutiger Sicht müsste man die Substrate etwas anpassen bzw. ergänzen. Unter Torf müsste man Weißtorf (Spagnumtorf) eintragen und statt gober Kies müsste scharfer Sand stehen. Mit Sphagnum werden die Pflanzen auch schneller groß. Ich gebe aber zu bedenken, mit Sphagnum oder Weißtorf (was eigentlich fast das Gleiche ist), kann leicht das Feuchtigkeitsregime aus dem Ruder laufen. Und dann wird es gefährlich. Ein mineralisches Substrat gleicht die Feuchte immer aus. Für Cypris ist das kaum ein Problem, für Knollenorchideen um so mehr.
Über Cypris schreibe ich mal später was.
Manfred

Hallo whiteorchid,

ich lese gerne, dass Du keinen Streit brauchst. Auch wenn Dein anschließender "Rat", wonach ich Postings, die Deine "ironische" Art kritisieren, besser lassen soll, damit Du nicht doch einen solchen beginnst, sofort wieder gewisse Zweifel aufkommen lässt.

Ansonsten lasse ich Deinen Beitrag so stehen, er spricht für sich. Für die Zukunft gilt: Das Thema ergibt sich aus dem Threadtitel. Alles, was davon OT ist, wird entfernt.

Manfred,

bei den Fotos, die Du am 26.11. von Deinem Südhangbeet eingestellt hast, ist außer den Orchis nicht viel an Grünzeug zu sehen. Keine Begleitvegetation, keine größeren Unkräuter, nichts.

Wie machst Du das? Round Up? Jährlich?

Da Du geschrieben hast, dass Du in einer Region mit verhältnismäßig geringen Niederschlagsmengen lebst, nehme ich mal an, das dieses Beet im Sommer weiträumig austrocknet, oder?

Hallo Wolfgang,
es ist ein Südosthang, wird einmal im Jahr, wenn die Pflanzen also auch meine Cyklamen und Hermodactylus tuberosus eingezogen haben, mit Round Up gespritzt. Wie ich irgendwo schon mal geschrieben habe sind die meisten Erdorchideen Rohbodenkeimer, den haben sie so. Habe seitdem reichliche Samenkeimungen, auf dem einen Bild bei der Himantoglossum sieht man es ganz gut. Wobei ich sie dort schon vereinzelt habe. Im Sommer gieße ich sogar manchmal, hat bis jetzt nichts geschadet. Bei dir ist das, glaube ich, überflüssig. Wenn du ordentlich Drainage unterpackst müsste es funktionieren. Aber im Substrat nur Lehm und Sand, sonst gibt es Fäulnis. Seramis, Perlite, Blähton usw. haben Grobhohlräume in denen Schwebstoffe Fäulnis erzeugen können.
Bis bald Manfred

Zitat von manfred k

---

Seramis, Perlite, Blähton usw. haben Grobhohlräume in denen Schwebstoffe Fäulnis erzeugen können.

---

Hallo Wolfgang,
Stell dir die Sache mal so vor, Seramis, Perlite, Bims haben alle Poren. In diesen Poren können sich Wasser und Schwebstoffe festsetzen und dieses stehende Wasser kann dann noch zu faulen anfangen. Wenn dann noch anderer Humus im Substrat ist, fault es sogar ganz sicher. Wenn das passiert ist im Substrat der Teufel los.
Nicht die sichtbaren Poren und Zwischenräume im Substrat sind wichtig (sie sind eher gefährlich), sondern die bis im Mikrometer Bereich liegenden Kapillaren sind wichtig. Wenn du mein Substrat anschaust sieht es im ersten Moment recht kompakt aus. Trotzdem enthält es in den Millionen von Kapillaren ein wesentlich höheres Luftvolumen, als auf den ersten Blick lockerere Substrate es haben.
Das Knollenorchideen in der Natur sehr gerne Rohböden in Steinbrüchen o. ä. besiedeln ist ja bekannt.
Ach so, mit dem stark aufgedüngten Neudohum kann man kultivieren, bin aber sicher das dies allerhöchsten 2 Jahre klappt.
Dann muss man es völlig austauschen. Kein Humussubstrat ist länger stabil, das ist ein Naturgesetz.
In diesem Sinne Manfred